Berlin – Obwohl der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland kontinuierlich wächst, sind sie in Bundestag und den Landesparlamenten nach wie vor unterrepräsentiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine veröffentlichte Studie der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart.
Demnach stieg zwar in den vergangenen 30 Jahren der Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund im Bund und den Ländern kontinuierlich an. Während aber in der deutschen Bevölkerung mittlerweile fast 30 Prozent einen solchen Hintergrund haben, sind es unter den Mitgliedern des Bundestags nur 11,4 Prozent – oder 84 der insgesamt 736 Parlamentarier. Noch größer ist die Diskrepanz in den Landesparlamenten (7,3 Prozent).
Besonders auffällig ist die Unterrepräsentation laut Erhebung im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. Die Anteile liegen hier zwischen zwei und knapp neun Prozent. Lediglich in den Stadtstaaten ist die Zahl der Politiker mit Einwanderungsgeschichte „zumindest etwas höher“. Abgeordnete mit Migrationsgeschichte seien zum überwiegenden Teil in den Parteien Grüne, Linke und SPD zu finden. Diese Parteien seien auch hauptsächlich für den Anstieg im Zeitverlauf verantwortlich. Rechts der Mitte stellt die AfD mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund als die Unionsparteien und die FDP.