Das Hochhaus in der Ottostraße in Duisburg gilt seit langem als sozialer Brennpunkt. © Reichwein/dpa
Duisburg – Nach einer mehrmonatigen Pause stellt die Logistikfirma DHL wieder Pakete in einem Duisburger Hochhaus zu, das als sozialer Brennpunkt bekannt ist. Dies tut die Firma nach eigenen Angaben aber nur „in Begleitung“, sagte eine Konzernsprecherin. „Wir werden die begleitete Zustellung an zwei Werktagen in der Woche für einige Wochen testen und dann die Situation neu bewerten.“ Ob es sich dabei um einen privaten Sicherheitsdienst handelt, war nicht zu erfahren.
Aus Sorge um die Sicherheit seiner Beschäftigten hatte DHL die Zustellung des Hochhauses, das 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken hat, eingestellt. Die DHL-Zusteller seien bedroht worden, hieß es. Außerdem sei die Zustellung auch deshalb schwierig, weil Klingelschilder nicht funktionstüchtig und Briefkästen unzureichend beschriftet seien. Die DHL-Wettbewerber Hermes, DPD und GLS lieferten dennoch weiter aus.
In dem als „Weißer Riese“ bekannten Hochhaus gibt es prekäre Verhältnisse. Das Gebäude ist heruntergekommen, Fenster sind kaputt, einige Balkone vollgestopft mit Gerümpel. Der Zustand des Treppenhauses ist schlecht. Immer wieder schmeißen Menschen Mülltüten und andere Abfälle aus ihrer Wohnung nach draußen, wo sich dann Tauben, Ratten und Kakerlaken tümmeln. Auch alte Autoreifen und andere Gegenstände liegen auf dem Grundstück herum. Der Polizei zufolge gibt es an der Adresse „ein Ordnungsproblem“. Die Stadt will das Problemviertel sanieren. Eine Maßnahme ist der Abriss. Das soll 2025 geschehen. Für einen Abriss müssten die Wohnungen aber erst einmal gekauft werden. Da es zahlreiche Eigentümer gebe, wäre so ein Kauf ein schwieriger und langwieriger Prozess, heißt es von der Stadt Duisburg.