Abtreibung: Konflikt im Hause Trump

von Redaktion

Anders als der Ex-Präsident ist seine Frau Melania für ein Recht auf Schwangerschaftsabbrüche

Geteilter Meinung sind Donald und Melania Trump in einer für US-Amerikaner zentralen Frage. © Julia Nikhinson/dpa

London – Die ehemalige First Lady der USA, Melania Trump, spricht sich in ihren Memoiren für das Recht auf Abtreibung aus. Wie der „Guardian“ berichtet, schreibt die Gattin des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, Frauen müssten das Recht haben, über ihren Kinderwunsch „auf der Grundlage ihrer eigenen Überzeugungen und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung zu entscheiden“.

„Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst die Macht haben zu entscheiden, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?“, zitiert die Zeitung aus dem am Dienstag erscheinenden Buch „Melania“. „Das Grundrecht einer Frau auf individuelle Freiheit und auf ihr eigenes Leben gibt ihr die Berechtigung, ihre Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie dies wünscht.“ Diese Äußerungen stehen in einem deutlichen Widerspruch zur Haltung ihres Mannes in diesem wichtigen Wahlkampfthema.

Ex-Präsident Trump erinnert erzkonservative Anhänger immer wieder daran, dass die von ihm vorgenommene Nominierung dreier konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof nach 50 Jahren die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung in den USA herbeiführte. Nun will er die diesbezüglichen Regelungen den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen. Viele davon haben nach der Supreme-Court-Entscheidung das Abtreibungsrecht erheblich verschärft.

Trumps Frau vertritt dagegen offenbar eine ganz ähnliche Position wie dessen Rivalin Kamala Harris. Die Kandidatin der Demokraten ist eine entschiedene Verfechterin des Rechts auf Abtreibung und setzt sich vehement dafür ein, dass die Abschaffung des landesweiten Rechts wieder rückgängig gemacht wird.

Melania Trump schreibt laut „Guardian“: „Das Recht einer Frau einzuschränken, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, ist dasselbe, wie ihr die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verweigern.“ Dieser Überzeugung sei sie schon ihr ganzes Erwachsenenleben lang.

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