Stuttgart – Häftlinge in Baden-Württemberg sollen künftig in ihren Gefängniszellen im Internet surfen können. Das sogenannte Haftraummediensystem soll in einer Anstalt des offenen Vollzuges in Ulm und einer Anstalt des Frauenvollzuges in Schwäbisch Gmünd getestet werden, wie ein Sprecher des Justizministeriums mitteilte. Wann das Pilotprojekt startet, stand zunächst nicht fest. Derzeit laufe das Vergabeverfahren.
Angekündigt hatten das Pilotprojekt im Herbst 2022 die Koalitionsfraktionen CDU und Grüne sowie das Justizministerium. Es sollte in diesem Jahr starten. Gefangenen soll mit dem Pilotprojekt nach verbüßter Strafe auch die Rückkehr in die Gesellschaft erleichtert werden. 200 000 Euro wurden für den Modellversuch „Resozialisierung durch Digitalisierung“ veranschlagt.
Der Zugang zum Netz wird laut Justizministerium eingeschränkt und kontrolliert. Im Vergleich zu normalen Laptops oder Computern seien Haftraummediensysteme so konzipiert, dass sie streng kontrollierbar seien.
Sie sollen den Häftlingen digitale Services bieten – darunter einen gesicherten Zugang zum Internet, gesichertes E-Mailing und Videotelefonie.