Flucht aus Florida

von Redaktion

Drastische Hurrikan-Warnung: „Wer bleibt, wird sterben“

US-Medien zufolge ist „Milton“ einer der stärksten Hurrikane in der Geschichte. © Goes-east/noaa/dpa

Leere Regale in St. Petersburg/Florida: Die Supermärkte sind überrannt worden. © Spencer Platt/AFP

Die Menschen sind aufgefordert, sich aus der Evakuierungszone in Sicherheit zu bringen. Auf manchen Highways wurde für die Massenflucht sogar der Standstreifen freigegeben. © Spencer Platt/AFP

Tampa – Großalarm in Florida: Wieder steuert ein gefährlicher Hurrikan auf den Sunshine State zu. Die Warnungen an die Bevölkerung werden immer alarmierender: „Ich kann ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben“, sagte die Bürgermeisterin der Stadt Tampa, Jane Castor, im Sender CNN.

Für viele Anwohner, die sich in Sicherheit bringen wollen, hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen: Die Autobahnen sind verstopft, an den Tankstellen geht das Benzin aus. Zahlreiche Flughäfen in dem Bundesstaat stellten ihren Betrieb ein. „Es ist eine Frage von Leben und Tod“, warnte auch US-Präsident Joe Biden.

In der Nacht hat sich „Milton“ vor der Westküste Floridas im Golf von Mexiko zwar leicht abgeschwächt. Das US-Hurrikanzentrum stufte ihn aber immer noch auf die zweithöchste Kategorie 4 herab, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde. Der Sturm stelle weiter eine „extrem ernste Bedrohung für Florida dar“, hieß es.

Am Mittwochabend soll „Milton“ an der Westküste Floridas auf Land treffen. Die Windgeschwindigkeiten können sich laut CNN bis dahin immer wieder ändern. Zuvor zieht der Sturm laut Hurrikan-Zentrum an der mexikanischen Halbinsel Yucatán vorbei. „Zerstörerische Wellen“ seien an Teilen der Küste dort möglich.

In Tampa rüsten sich die Menschen indessen für den Sturm. Hunderte von Krankenwagen stünden etwa für die Evakuierung von Krankenhäusern und Pflegeheimen bereit, zitierte die Zeitung „Washington Post“ den Katastrophenschutz des Bundesstaates. In der Region lebten viele ältere Menschen, was die Lage erschwere. Auch ein Zoo in Tampa und das Aquarium bereiten sich laut CNN auf den Sturm vor. Und vier Nasa-Raumfahrer müssen wegen des Sturms einige Tage länger als geplant im All bleiben. Eigentlich sollte die „Crew 8“ schon am Montag von der Internationalen Raumstation ISS abdocken.

Unterdessen sorgt ein Video eines mit Tränen kämpfenden Meteorologen im US-Fernsehen für Aufsehen im Internet. Zu sehen ist John Morales, wie er live über Hurrikan „Milton“ berichtet. Als der Experte die Dimension des Sturms begreift, ist er sichtlich erschüttert: „Es ist einfach ein unglaublicher, unglaublicher, unglaublicher Hurrikan“, sagt Morales, hält inne. Mit zittriger Stimme fährt er fort, nennt meteorologische Daten zum Sturm und sagt: „Ich bitte um Entschuldigung. Das ist einfach entsetzlich.“

Erst vor rund anderthalb Wochen hatte Hurrikan „Helene“ in Florida mindestens 230 Tote und Schäden hinterlassen. „Helene“ sei ein „Weckruf“ gewesen, sagte Bürgermeisterin Castor. Doch „Milton“ könnte einer der stärksten Hurrikane in der Geschichte der Hurrikansaison im Atlantik sein.

Artikel 3 von 7