Sicherheitslabor im Kampf gegen Viren

von Redaktion

Marburg – Die Suche nach Mitteln gegen hochansteckende Krankheitserreger ist eine der spannendsten Aufgaben der Forschung. In Marburg werden die Wissenschaftler künftig bessere Bedingungen dafür bekommen. Der Marburger Forscher Stephan Becker erwartet vom künftigen Hochsicherheitslabor für die Virologie an der Marburger Philipps-Universität einen Schub für die wissenschaftliche Arbeit und den Kampf gegen hochansteckende Krankheiten. „Unsere Forschungen zur schnellen Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Wirkstoffen, die breit wirksam sind, werden unsere Fähigkeiten zur Bekämpfung von Epidemien und Pandemien verbessern“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Der Grundstein für das Marburg Centre for Epidemic Preparedness (MCEP) wird an diesem Montag gelegt. An der Uni existiert bereits ein Labor der Sicherheitsstufe 4, doch die neue Einrichtung soll erheblich größer und auch für hochkomplexe Forschungsvorhaben geeignet sein.

Das aktuelle Labor sei während vergangener Ausbrüche immer wieder an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, weil in diesen Zeiten der Bedarf an Forschungsarbeiten mit dem jeweiligen neuen Virus rasant ansteige, erklärte der Leiter des Instituts für Virologie. „Hier geht es um Arbeiten zur Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Wirkstoffen sowie deren Erprobung.“

Daher sei eines der Ziele des neuen Labors, eine größere Fläche zu schaffen, die neben einer höheren Anzahl an Arbeitsplätzen auch innovative Technologien beherbergen könne. Dazu gehörten beispielsweise automatische Analysegeräte, die den Kontakt der Forschenden mit gefährlichen Viren minimieren können.

Bundesweit gibt es nur vier solcher Hochsicherheitslabore. Das Marburger S4-Labor ist bundesweit das einzige, das von einer Universität betrieben wird.

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