Glücksspiele schaden Gesundheit

von Redaktion

London – Spielsucht verursacht weitaus mehr Probleme als bisher angenommen. Nach Einschätzung einer Experten-Kommission wirke sie sich auf persönliches Wohlbefinden und materiellen Wohlstand aus und vertiefe gesundheitliche sowie gesellschaftliche Ungleichheiten, heißt es in der im Fachmagazin „The Lancet“ online veröffentlichten Untersuchung. Einige Betroffene litten ihr ganzes Leben an den Folgen.

Demnach nahmen im vergangenen Jahr fast jeder zweite Erwachsene (46,2 Prozent) weltweit an einem Glücksspiel teil sowie knapp 18 Prozent der Jugendlichen. Schätzungsweise 5,5 Prozent der Frauen und fast zwölf Prozent der Männer spielten Glücksspiele, die Risiken bergen würden. Das seien weltweit knapp 449 Millionen Erwachsene. Bei einer kleinen Gruppe von 1,4 Prozent würde das Glücksspiel als problematisch eingestuft. Das seien schätzungsweise 80 Millionen Volljährige.

Zu den finanziellen Folgen errechnete die Kommission: „Die Nettoverluste der Verbraucher werden bis 2028 voraussichtlich fast 700 Milliarden US-Dollar erreichen.“

Allerdings sei Spielsucht kaum erforscht, so die Wissenschaftler Der Einsatz neuer digitaler Marketingmaßnahmen über Soziale Medien und Benutzerdaten sowie Sport- und Mediensponsoring unterstütze die Ausbreitung aber. So hätten vergangenes Jahr 10,3 Millionen Jugendliche online gespielt. „Auch die Grenzen zwischen digitalem Gaming und Glücksspiel verschwimmen“, hieß es weiter. Dazu komme, dass Glücksspiel in mehr als 80 Prozent aller Länder weltweit zumindest in irgendeiner Form legal erlaubt sei.

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