Katzen legen in Allgemeinen großen Wert auf Ruhe, Komfort und Reinlichkeit. © Ina Fassbender/dpa
Wasbek/Putzbrunn – Wenn Katzen Sofa, Bett oder andere Orte in der Wohnung als Klo benutzen, ist das für die menschlichen Mitbewohner unangenehm. So ärgerlich und eklig die Sache auch ist – Katzenhalter sollten ruhig bleiben.
Was man nicht tun sollte: Die Katze ausschimpfen. „Und unter gar keinen Umständen darf man das Tier mit der Nase in den Kot tunken oder anderweitig bestrafen“, sagt Denise Riggers, die eine Tierarztpraxis in Putzbrunn bei München betreibt. Das Einzige, was die Katze davon lernt, ist: „Ich kann dem Menschen nicht vertrauen“, so Riggers.
Wichtiger ist es, der Ursache auf den Grund zu gehen: Pinkelt die Katze auf einmal neben das Klo, kann das eine ernste Ursache haben. „Das ist bestimmt kein trotziges oder gar böses Verhalten. Im Gegenteil: Manchmal zeigen Katzen auf diese Weise, dass es ihnen nicht gut geht“, so Maren Püschel, Tierärztin in der Kleintierklinik Wasbek.
Klos mit hohem Rand oder Modelle, bei denen das Tier von oben hineinklettern muss, sind ganz besonders für Kätzchen und ältere Tiere ungeeignet. Für Katzen mit Arthrose oder anderen Schmerzen ist es ungünstig, jedes Mal klettern und springen zu müssen, um das Klo zu benutzen, so Riggers.
Auch selbst reinigende Toiletten hält die Tierärztin für ungeeignet: Während der Reinigung bestehe „ein gewisses Verletzungspotenzial und leider sind auch schon einige Katzen darin eingesperrt und dadurch schwer traumatisiert worden.“ Hinzu kommt: Oft sind diese Modelle laut. Dabei wollen auch Katzen auf dem Klo vor allem eines: Ruhe.
Wichtig ist auch, das Katzenklo regelmäßig zu reinigen – mindestens einmal pro Tag. Tierärztin Denise Riggers empfiehlt dabei auf scharf riechende Putzmittel oder Essig zu verzichten. Sind diese Bedingungen erfüllt, erledigt sich das Problem mit der Unreinheit häufig von allein. Es sollte sich außerdem immer genügend Streu im Katzenklo befinden – mindestens zehn Zentimeter hoch, damit die Katze scharren und buddeln kann.
Wer etwa einen Streuner bei sich aufnimmt, der vorher nur draußen aufs Klo gegangen ist, braucht etwas Geduld. Aber keine Sorge – auch ein erwachsenes Tier kann noch lernen, das Katzenklo zu benutzen.
Dazu ein Tipp: „Am besten beschränkt man zunächst den Raum und stellt dem Tier in einem Zimmer eine Auswahl an Katzenklos zur Verfügung – mit unterschiedlichem Streu“, empfiehlt Denise Riggers. Auch hier gilt: Viel loben und nicht schimpfen. In der Regel sind Katzen sehr reinlich und lernen schnell, wo sie Kot und Urin am besten absetzen können.
Blumenkübel sollte man am besten erst einmal zudecken, rät Riggers. Sonst könnte die Katze die Erde wie gewohnt als Toilette nutzen.