Cern: Russland fliegt raus

von Redaktion

Genf – Das Ende der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Russland steht bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf bevor – negative Folgen für die Wissenschaft sind nicht auszuschließen. Davor warnte Beate Heinemann, Direktorin für den Bereich Teilchenphysik am Deutschen Elektronen-Synchrotron Desy in Hamburg.

„Russland hat starke Expertise im Ingenieurswesen“, sagte Heinemann. „Es ist nicht so, dass bestimmte Forschung durch das Ende der Zusammenarbeit nun unmöglich wird, aber es macht die Sache schwieriger und es könnte zu Verzögerungen kommen.“

Das seit 1954 bestehende Cern ist eine der weltweit bedeutendsten Forschungseinrichtungen für Teilchenphysik. Unter anderem gibt es dort den leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger der Welt. Viele Tausend Wissenschaftler aus Dutzenden Ländern arbeiten an Cern-Experimenten. Die Zusammenarbeit mit Russland endet Ende November.

Aus Russland waren etwa 1000 Wissenschaftler beteiligt, wie der Cern-Forschungsdirektor Joachim Mnich sagte. Sie hätten sehr dabei geholfen, ihre Expertise vor dem Ausscheiden so weit wie möglich weiterzugeben. „Eine Detektor-Komponente können wir nicht weiterbetreiben, aber das ist keine große Lücke. Wir hoffen, dass es keinen größeren Verlust in der Wissenschaftsausbeute geben wird.“

Das Cern hatte als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine 2023 beschlossen, die Zusammenarbeit mit Russland und Belarus zu beenden. Das Cern betreibt die mit 27 Kilometern Länge größte Forschungsmaschine der Welt

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