Die Pandemie ist für viele überwunden: Die Deutschen sind mittlerweile wieder auf dem Glücksniveau von Vor-Corona-Zeiten. © picture alliance/Zoonar
Berlin – Die Lebenszufriedenheit in Deutschland ist einer Befragung zufolge deutlich gestiegen. Sie sei im Vergleich zum Vorjahr um 0,14 Punkte höher und habe mit 7,06 Punkten wieder das Niveau der 2010er-Jahre erreicht, heißt es im „Glücksatlas“ 2024, einer regelmäßigen Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. „Deutschland ist wieder auf Glückskurs“, sagte Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter des Glücksatlas und Professor an der Universität Freiburg, laut Mitteilung. Partner des Glücksatlas ist die Süddeutsche Klassenlotterie.
In Bayern lebt es sich laut Studie besonders gut. Der Freistaat gehört zu den Bundesländern mit der höchsten Lebenszufriedenheit. Zu Platz eins jedoch reichte es auch in diesem Jahr nicht: Hamburg belegt Platz eins – vor Bayern. Laut Studie bewerteten die Befragten die Lebenszufriedenheit mit 7,23 Punkten, Hamburg kam auf 7,38 Punkte. Zu vergeben waren Punkte von 0 (ganz und gar nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden). Damit waren die Menschen in Bayern nahezu wieder so zufrieden mit ihrem Leben wie vor der Corona-Pandemie.
Und was macht die Bewohner nun so glücklich? Die Einkommenszufriedenheit ist laut Studie besonders hoch. „Auch in den Bereichen Familie und Arbeit zeigt Bayern überdurchschnittliche Werte“, hieß es weiter. Punkten könne der Freistaat auch mit einer gut funktionierenden Vereinsstruktur, einem stabilen Arbeitsmarkt, hoher Sicherheit und einer guten Gesundheitsversorgung.
Doch nicht alle Bürgerinnen und Bürger zwischen Hof und Garmisch-Partenkirchen fühlen sich gleichermaßen wohl: Im Süden liege das Wohlbefinden höher als im Norden. Das südliche Bayern gehöre zu den zufriedensten Regionen Deutschlands, Franken bewege sich im Bundesdurchschnitt.
Am unglücklichsten sind demnach die Menschen im Saarland (6,73), in Berlin (6,63) und Mecklenburg-Vorpommern (6,17). „Westdeutsche Bundesländer dominieren 2024 erneut das obere Drittel des Rankings, während ostdeutsche Länder ins Mittelfeld oder ans Ende zurückgefallen sind“, heißt es in dem Ranking. Die Skala geht von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (vollkommen zufrieden).
Die Lebenszufriedenheit sei insbesondere bei denjenigen gestiegen, die während der Corona-Pandemie besonders belastet waren, heißt es im Glücksatlas: bei Alleinlebenden, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie berufstätigen Müttern. Tarifabschlüsse und der Rückgang der Inflation hätten zur Lebenszufriedenheit beigetragen. Allerdings hinke die Zufriedenheit mit dem eigenen Familienleben noch etwas hinterher: Mit 7,53 Punkten sei sie noch vom Wert der Vor-Corona-Zeit (8,02) entfernt. Familien kämpfen demnach weiterhin nicht nur mit den Folgen der Pandemie, sondern auch mit hohen Lebenshaltungskosten.
Der Rekordwert (7,14) des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 sei zwar noch nicht wieder erreicht. „Doch 2024 markiert das Jahr, in dem – zumindest hinsichtlich der subjektiven Bewertung des eigenen Lebens – die Krisen der Jahre 2020 bis 2023 für einen Großteil der Bevölkerung überwunden sind.“
Für die alljährliche Umfrage für den Glücksatlas wurden von Juli 2023 bis Juni 2024 insgesamt 12 452 Menschen ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt.