Høiby (li.) im Kreise der norwegischen Königsfamilie an Weihnachten 2015. Er verbrachte seine Kindheit im Palast. © pa
Verbindet eine innige Beziehung: Prinzessin Mette-Marit und ihr Sohn Marius Høiby . © pa
Der böse Junge aus dem Königshaus: Høiby posierte unlängst mit Geldscheinen im Hosenbund, in der Hand eine Pistole und eine Flasche Champagner. © privat
Jetzt scheint es eng zu werden: Die Vorwürfe gegen den norwegischen Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby werden immer ausführlicher und schwerwiegender. Er wird bereits der Körperverletzung gegenüber Ex-Freundinnen, Sachbeschädigung und anderer Vergehen beschuldigt, nun wird dem ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51) unter anderem auch ein Verstoß gegen einen Vergewaltigungsparagrafen vorgeworfen. Zum dritten Mal binnen vier Monaten wurde der 27-Jährige von der Polizei festgenommen. Die neuen Vorwürfe bestreitet er, wie sein Anwalt Øyvind Bratlien mehreren norwegischen Medien mitteilte.
Um kurz vor Mitternacht wurde der 27-Jährige nach Polizeiangaben festgenommen, seitdem befindet er sich im Osloer Stadtteil Grønland in Gewahrsam. Ob er länger festgehalten werden soll, ist noch unklar.
Gleichzeitig weitete die Polizei die Anschuldigungen noch einmal aus. Der Teil der Vorwürfe zum ursprünglichen Fall aus dem August wurde um den Tatverdacht der Misshandlung in einer engen Beziehung erweitert, und außerdem wird Høiby nun auch ein Verstoß gegen den Paragrafen 291 vorgeworfen, in dem Vergewaltigungsvergehen geregelt sind. Dem Paragrafen zufolge können Verstöße mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Konkret geht es der Polizei zufolge um sexuellen Umgang mit einer Person, die bewusstlos ist oder sich aus anderen Gründen der Handlung nicht widersetzen kann. „Was die Polizei zu der Vergewaltigung sagen kann, ist, dass es sich um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr handelt“, hieß es in der Mitteilung der Ermittler.
Das Opfer – eine junge Frau, die bislang nicht in den Ermittlungen auftauchte und Berichten zufolge auch nicht zu Høibys Umfeld zählt – soll demnach nicht in der Lage gewesen sein, sich der Tat zu widersetzen.
Høiby ist Mette-Marits ältester Sohn. Er stammt aus einer früheren Beziehung der Prinzessin. Zusammen mit Thronfolger Kronprinz Haakon (51) hat sie zwei weitere Kinder. Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.
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