Montgomery – Zum dritten Mal ist in den USA ein zum Tode verurteilter Mensch mit Stickstoff hingerichtet worden. Der 50 Jahre alte Carey Grayson starb am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer Strafanstalt in Alabama, wie das Justizministerium des US-Bundesstaates mitteilte. Bei der umstrittenen Prozedur wird einer Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt – die Folge ist der Tod wegen Sauerstoffmangels.
Grayson war zusammen mit drei Mittätern wegen der Ermordung und Verstümmelung einer Anhalterin im Jahr 1994 verurteilt worden. Er war damals 19. Die anderen waren noch minderjährig und sitzen lebenslange Haftstrafen ab.
Die Tochter des Opfers sagte laut Medienberichten, die Ermordung ihrer Mutter habe der Familie viel Leid zugefügt. Gleichzeitig sprach sie sich aber gegen die Todesstrafe aus: „Die Ermordung von Häftlingen unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit muss aufhören.“
Die Anwälte Graysons hatten versucht, einen Aufschub der Exekution zu erreichen und argumentiert, die Hinrichtungsmethode sei unmenschlich, weil die Verurteilten bei Bewusstsein erstickten. Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte das ab.
Alabamas Justizminister Steve Marshall beschrieb den 50-Jährigen als ein „Monster“. In Alabama waren dieses Jahr bereits zwei weitere verurteilte Straftäter mit dieser neuen Methode exekutiert worden. Augenzeugen sprachen von minutenlangem Todeskampf.