Stundenlang harrte der Kajakfahrer im Wildwasser aus. © dpa
Tasmanien – Das Bein ist verloren, aber sein Leben erst einmal gerettet: Auf der australischen Insel Tasmanien ist nach stundenlangem Einsatz ein verunglückter Kajakfahrer aus einem Fluss befreit worden. Sein Zustand ist aber auch nach erfolgreicher Rettung laut der Polizei in Tasmanien weiter kritisch.
Demnach war der aus Litauen stammende Mann in einem Fluss im Franklin-Gordon Wild Rivers National Park im Südwesten der Insel zwischen Felsen eingeklemmt worden. Erst nach mehr als 20 Stunden Einsatz gelang es laut Polizei, den Mann zu befreien – nach dem „schwierigen Entschluss“, sein Bein zu amputieren.
Den Behörden zufolge gehörte der 65-Jährige zu einer elfköpfigen Gruppe, die auf einer mehrtägigen Kajak-Tour durch den Nationalpark unterwegs war. Die Polizei beschrieb die Gruppe als gut vorbereitete und erfahrene „Abenteuer-Touristen“.
Dem Sender ABC News zufolge hatte sich der Mann vermutlich das linke Bein eingeklemmt, als er versucht hatte, zu Fuß den Flussverlauf für die Kajakfahrt zu erkunden.
Einzelne Rettungskräfte harrten selbst mehrere Stunden an seiner Seite im Wasser aus, während die Reisegruppe den Mann mit warmem Essen und Getränken versorgte, um eine Unterkühlung zu verhindern. Der Litauer sei dabei die ganze Nacht über „positiv“ geblieben, dass er seiner Notlage letztlich entkommen werde.
Angesichts der gescheiterten Rettungsversuche und der Verschlechterung seines Zustandes musste am Ende „eine Entscheidung zwischen Leben oder Tod“ getroffen werden, sagte Einsatzleiter Doug Oosterloo. Ärzte nahmen ihm schließlich mit Spezialausrüstung vor Ort das Bein ab. Anschließend wurde der 65-Jährige ins Krankenhaus in Tasmaniens Hauptstadt Hobart ausgeflogen.