Ägyptische Hilfskräfte stehen am Strand bereit, um sich um weitere Überlebende zu kümmern. © EGYPTIAN PRESS CENTER
Überlebende des Unglücks wurden medizinisch versorgt –16 Menschen wurden noch vermisst. © AFP
Die 40 Meter lange Motorjacht „Sea Story“ bringt Taucher zu Korallenriffen.
Kairo – Vor der ägyptischen Küste im Roten Meer ist eine Motorjacht mit 44 Menschen an Bord gesunken, darunter etwa 30 Touristen aus verschiedenen Ländern, die meisten aus Europa. Nach einer ersten Suche würden noch 16 Menschen vermisst, erklärte der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi. 28 Überlebende seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die beliebt ist bei Tauchern und anderen Urlaubern. Sie sollten per Flugzeug und mit einer Fregatte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt werden.
Unter den Passagieren waren vier Deutsche und zwei Schweizer, berichtete Hanafi. Zudem sollen etwa 20 weitere Europäer an Bord gewesen sein. An Bord waren nach offiziellen Angaben 31 Touristen und eine 14-köpfige Besatzung. „Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Wie „Bild“ am Montagabend berichtet, soll auch ein Münchner Ehepaar aus dem Stadtteil Haidhausen zu den Passagieren gehören, von denen es noch kein Lebenszeichen gibt.
Die gut 40 Meter lange Motorjacht „Sea Story“, die Taucher etwa zu Korallenriffen oder zur Sichtung von Haien bringt, war seit gestern im Roten Meer unterwegs. Die Crew der „Sea Story“ setzte am frühen Morgen einen Notruf ab. Kurz darauf sank sie.
Reise-Anbieter bewerben die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer. Sie legte nach Angaben Hanafis gestern aus Port Ghalib ab und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen. Retter würden zusammen mit der Marine nach weiteren Überlebenden suchen, teilte Hanafi mit. Ägypten ist bei deutschen Urlaubern sehr beliebt.
Der Leiter eines Tauchzentrums berichtete, ein überlebendes Besatzungsmitglied habe geschildert, dass die Jacht „mitten in der Nacht von einer Welle getroffen“ worden und umgekippt sei. Die meisten Passagiere hätten sich in ihren Kabinen befunden. Die Behörden in Hurghada hatten am Sonntag wegen „schlechter Wetterbedingungen“ den Hafen der Stadt geschlossen und den Schiffsverkehr eingestellt. Nahe Marsa Alam seien die Wetterbedingungen jedoch gut gewesen, sagte der Tauchzentrums-Manager. Er halte die Überlebenschancen der Vermissten für gering, fügte er hinzu.