Rettungskräfte versuchen ihr Bestes, um die noch vermissten Menschen nach dem Bootsunglück lebend zu finden. © dpa
Hurghada/München – Die Katastrophe ist im fernen Ägypten passiert – aber der Schock sitzt auch in Deutschland tief und vor allem in München. Nach dem schweren Schiffs-Unglück im Roten Meer zittert Haidhausen um Susanne und Alexander A. (beide 41): Das Ehepaar, das an der Grillparzerstraße nahe des Ostbahnhofs wohnt, stand auf der Passagierliste des gesunkenen Unglücks-Schiffs „Sea Story“.
Die Münchner Polizei bestätigt: „Wir haben Kenntnis von dem Vorfall. Unser Kommissariat 14 ermittelt aktuell wegen zwei vermissten Personen.“ Sechs Deutsche waren an Bord, von den insgesamt 44 Ausflüglern wurden bisher 33 gerettet. Vier Leichen sind geborgen worden. Neben dem Paar aus Haidhausen fehlt noch von einem weiteren Bayern, einem 32-jährigen Mann, jede Spur. Drei weitere Deutsche konnten gerettet werden. Die Informationslage insgesamt ist aber unübersichtlich: Deshalb ist es möglich, dass die drei vermissten Bayern unter den bereits tot geborgenen Opfern sind. Die „Sea Story“ war am Sonntag nahe Marsa Alam gestartet und sollte nach einem fünftägigen Ausflug mit Tauchgängen im Roten Meer weiter nördlich in Hurghada anlegen. Am frühen Montagmorgen setzte das Luxusboot aber einen Notruf ab, nachdem eine große Welle auf das mehrstöckige Boot geprallt war und es innerhalb weniger Minuten zum Kentern gebracht hatte. Bevor es sank, hatten es einige Passagiere nicht mehr rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft, so die ägyptischen Behörden.
Der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi betont, dass es an der „Sea Story“ keine technischen Mängel gegeben habe. Erst im Frühjahr habe das Boot eine Inspektion durchlaufen. Auch sonst habe die Motoryacht, die laut Betreibern Kabinen für mehr als 30 Passagiere bietet, alle nötigen Zulassungen gehabt.
Die Geretteten sind nun in einem Hotel in dem ägyptischen Küstenort Marsa Alam untergebracht. Ein Teil von ihnen wurden im Krankenhaus medizinisch versorgt. Ihnen gehe es soweit gut, sagte Hanafi. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
TG/MB/TH