Josef Glogger und sein Weihnachtshaus in Balzhausen im Landkreis Günzburg. © Hildenbrand/dpa
München erstrahlt um diese Jahreszeit: Tausend Lichter schmücken die Stadt und sorgen für eine vorweihnachtliche Stimmung. © Chalabala/Gettyimages
München – Mit Beginn der Adventszeit erstrahlen überall wieder die Lichter. Von weihnachtlich geschmückten Straßen bis hin zu historischen Plätzen, die in festlicher Stimmung erstrahlen, weiß man oft gar nicht, wohin man zuerst schauen soll.
Die europäische Stadt mit der hellsten Weihnachtsbeleuchtung ist München. Dies wollen zumindest die Experten der Online-Agentur Mattress Online herausgefunden haben. Die Analysten haben anhand von NASA-Satellitendaten für den Zeitraum Oktober bis Dezember letzten Jahres herausgefunden, dass die Helligkeit in München um 236,8 Prozent zugenommen hat. Damit sprengt die Landeshauptstadt den Rekord.
Unter den hellsten Metropolen in Europa taucht gleich nochmal eine deutsche Stadt auf: Hamburg. In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich die Hansestadt in ein Lichtermeer. Allerdings findet sich Hamburg nicht unter den Top 10 der Städte mit der hellsten Weihnachtsbeleuchtung in Europa. Denn laut den Satellitendaten hat Hamburg im besagten Zeitraum nur einen Helligkeitsanstieg von 41,3 Prozent und fällt damit auf Platz 13 zurück. Der zweite Platz geht an Minsk, die weißrussische Hauptstadt steht München nur minimal nach, mit einem Lichter-Zuwachs um 221,6 Prozent. Platz drei geht an die Finnen und ihre Hauptstadt: Helsinki hat einen Anstieg um 204,4 Prozent.
Wer richtig in Weihnachtsstimmung kommen will, sollte aber nicht nur in den Städten danach suchen. In Bayern schmücken wieder zahlreiche Menschen ihr Haus in festlichem Glanz. Ob in Hessen, Bayern oder Nordrhein-Westfalen: vielerorts laden besonders üppig dekorierte Weihnachtshäuser zum Staunen ein.
So wie das von Sascha Bärwald und seinem Partner Dominik Pieczko. „Etwa 130.000 LED-Lämpchen haben wir in diesem Jahr angebracht“, sagte Bärwald. Seit fünf Jahren verwandeln die beiden ihr Heim in ein Weihnachts-Lichtermeer. Noch bis voraussichtlich Mitte Januar will das Paar den Lichterzauber täglich ab Einbruch der Dunkelheit erstrahlen lassen. An den Wochenenden bewirten sie Schaulustige unter anderem mit Glühwein, Pommes, Kinderpunsch und Bratwurst. Der Erlös soll an eine lokale Tierhilfe-Einrichtung gehen.
Eines der bekanntesten Weihnachtshäuser im Freistaat schmückt Josef Glogger im schwäbischen in Balzhausen (Landkreis Günzburg). In seinem Garten beleuchten jedes Jahr rund 45 000 LED-Lichter hölzerne Krippenfiguren. Der 69-Jährige bastelt das ganze Jahr über in seiner Garage an den Figuren. „Für eine brauche ich zwischen zwei Tagen und einer Woche“, erklärt er. Zum ersten Advent beginnt in seinem Garten dann die Weihnachtsgeschichte: Maria und Joseph wandern schrittweise in Richtung Krippe, wo sie am Heiligen Abend ankommen. Im Januar folgt der Weg der Heiligen Drei Könige. Jeden Tag ist also ein anderes Szenario zu sehen.
Vor 20 Jahren startete Glogger die Tradition gemeinsam mit seiner Frau. Nach ihrem Krebstod führt er die Dekoration nun allein fort. „Das Licht gibt mir Kraft“, sagt er – und anderen auch. Etwa 6000 Besucher kommen nach seinen Angaben jährlich aus einem Umkreis von 120 Kilometern, um das Lichtermeer vom Zaun aus zu bestaunen.
Bei Glühwein und Kinderpunsch können die Besucher die festliche Atmosphäre erleben. Die Spenden kommen jedes Jahr einem wohltätigen Zweck zugute – dieses Jahr fließen sie in die Krebsforschung am Universitätsklinikum Ulm. Insgesamt hat Glogger bereits 30 000 Euro für wohltätige Zwecke gespendet.