Hamburg – Nachdem viele Kinder und Jugendliche während der Corona-Pandemie psychisch litten, wird es einer Studie zufolge nun langsam besser. Allerdings werden die Vor-Corona-Werte bisher nicht erreicht. Das ist das Ergebnis der neuesten Befragungen der sogenannten Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die am Mittwoch präsentiert wurde.
„Die Kernaussage der Studie ist, es geht den Kindern und Jugendlichen nach wie vor psychisch schlechter als vor der Corona-Pandemie“, sagte die Leiterin der UKE-Forschungsgruppe, Ulrike Ravens-Sieberer.
So gab im Herbst 2024 etwa jedes fünfte befragte Kind (21 Prozent) an, dass sein Wohlbefinden eher schlecht ist, es Angstsymptome und psychische Auffälligkeiten hat. Das sind noch immer deutlich mehr als vor der Corona-Pandemie. Damals hatten rund 15 Prozent der Mädchen und Jungen von einer geminderten gesundheitsbezogenen Lebensqualität gesprochen.
Ein Grund dafür laut Studie: Nachdem die Corona-Pandemie weitgehend überstanden ist, belasten jetzt andere Krisen die Kinder und Jugendlichen. 72 Prozent machen sich demnach große Sorgen in Bezug auf Kriege. Nicht hilfreich sei zudem, dass Kinder und Jugendliche derzeit soziale Medien sehr stark nutzten. So bekämen sie einerseits Nachrichten aus der Welt relativ ungefiltert, und andererseits erführen sie eher Ausgrenzung und Mobbing, heißt es in der Studie. Viele Kinder fühlten sich auch deshalb zunehmend alleine.