„Ampel-Aus“ ist das „Wort des Jahres“ 2024

von Redaktion

Entscheidung der Gesellschaft für deutsche Sprache – Platz zwei: „Klimaschönfärberei“

Aus die Maus: Olaf Scholz (SPD, Mi.), Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, re.), und Christian Lindner (FDP). © Kappeler/dpa

Wiesbaden – „Ampel-Aus“ ist zum „Wort des Jahres“ 2024 gekürt worden. Das teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden angesichts der spektakulär zerbrochenen Koalition von SPD, Grünen und FDP mit.

Auf dem zweiten Platz landete „Klimaschönfärberei“, also das Bestreben etwa von Unternehmen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz beschönigend hervorzuheben. Auf Platz drei folgte „kriegstüchtig“, ein Begriff, den Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) viel beachtet beim Dringen auf mehr Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr verwendete.

Eine Jury bestimmte eine Rangfolge mit insgesamt zehn Wörtern des Jahres, die in den vergangenen Monaten in der öffentlichen Diskussion dominant und prägend waren. Die Begriffe wurden von den Experten diesmal laut der GfdS aus fast 2500 Belegen gewählt. Die Vorschläge stammten aus Medien, zudem konnte jeder Begriffe einsenden.

„Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität“, erläuterte die GfdS. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.

Die rund zehnköpfige Jury setzte sich aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und dem Hauptvorstand der Gesellschaft zusammen. 2023 war „Krisenmodus“ auf Platz eins gelandet. Auf den beiden folgenden Plätzen der Wörter-Zehnerliste folgten damals „Antisemitismus“ und „leseunfähig“.

Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden. Das „Wort des Jahres“ wurde von ihr erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig gekürt.

Bereits 2017 war Jamaika-Aus das Wort des Jahres 2017. Damals hatte FDP-Chef Christian Lindner die schwarz-gelb-grünen Koalitionsverhandlungen mit dem Satz „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“ platzen lassen.

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