Ex-Kronprinz Pavlos und seine Frau Marie-Chantal. © Ruiz/dpa
Athen – Griechenlands ehemalige königliche Familie hat nach langen Querelen ihre griechische Staatsbürgerschaft zurück. Die zehn Nachfahren aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg haben den Nachnamen „de Grèce“ (Französisch: von Griechenland) angenommen und damit die wichtigste Bedingung zur Einbürgerung erfüllt, nämlich – wie jeder Bürger Griechenlands – einen Nachnamen zu haben. Ihr Antrag auf die griechische Staatsbürgerschaft wurde nun vom Innenminister genehmigt.
Eigentlich wollte die Familie nach den Worten ihres aktuellen Oberhaupts, des 57-jährigen ehemaligen Kronprinzen Pavlos (Paul), den Nachnahmen „von Griechenland“ auf Griechisch annehmen (tis Elládos). Das aber wäre ein Adelstitel, und die wiederum sind seit der Abschaffung der Monarchie vor 50 Jahren verfassungsrechtlich verboten. Mit „de Grèce“ sei jetzt eine Art Kompromiss gefunden worden, wertete die griechische Presse.
„Wir sind gerührt“, erklärte die Familie auf ihrer Homepage. In den Jahren, in denen sie praktisch staatenlos lebten, hätten sie nie ihr Land vergessen. „Wir (lebten) mit der Pflicht und der Ehre, unserem Land mit Glauben und Hingabe zu dienen. Die gleichen Prinzipien werden weiterhin das Verhalten unserer Familie bestimmen“, hieß es weiter.
In den vergangenen Jahrzehnten musste die ehemals königliche Familie mithilfe des mit ihnen verwandten dänischen Hauses das Problem der Staatenlosigkeit notdürftig lösen: Ihnen wurden dänische Diplomatenpässe mit dem Nachnamen „de Grecia“ ausgehändigt. Sie lebten hauptsächlich in London. Vor einigen Jahren hatte die Familie ein Ferienhaus auf der Halbinsel Peloponnes gekauft. Sie lebten dort als dänische Touristen.