Michael Schumachers Familie wurde erpresst. © Breloer/dpa
Wuppertal – Ein ehemaliger Türsteher hat vor Gericht ausgesagt, ihm sei die Festplatte mit privaten Aufnahmen von Michael Schumacher für eine halbe Million Euro angeboten worden. Außerdem seien ihm auch einzelne Fotos von Schumacher gezeigt worden, sagte der 42-Jährige. Für die genaue Beschreibung der Bilder wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Für ihn sei das Angebot des Hauptangeklagten überraschend gewesen, er habe es aber nicht ernst genommen und abgelehnt, sagte der Zeuge am Wuppertaler Amtsgericht. Warum ausgerechnet ihm das Material angeboten wurde, könne er nur vermuten: „Vielleicht, weil ich mal in Haft saß, vielleicht, weil ich Russisch spreche.“ Der Hauptangeklagte habe wohl vermutet, dass er, weil er aus Kasachstan komme, entsprechende Kontakte nach Osteuropa habe.
Der Zeuge, der zuvor zweimal dem Prozess unentschuldigt ferngeblieben war und von der Polizei vorgeführt wurde, hatte für sein Fehlen auf Nachfrage einen triftigen Grund: „Ich saß in Haft.“ Der Verteidiger des Hauptangeklagten widersprach der Aussage des Zeugen, als dieser den Saal verlassen hatte: Sein Mandant habe dem Zeugen keine Fotos gezeigt und auch nicht die Festplatte angeboten.
Ein weiterer Zeuge sagte aus, er habe den angeklagten ehemaligen Sicherheitsmitarbeiter der Familie Schumacher in die Schweiz begleitet für das Ausräumen des Zimmers, nachdem er von der Familie abgezogen worden war. Der Mitarbeiter habe sich verwundert gezeigt, dass seine Habe teilweise schon vorgepackt war.