Die Feuer werden zum Politikum

von Redaktion

Schon 16 Tote und 12300 zerstörte Häuser – Rufe nach Trump

Prinz Harry (li.) und seine Frau Meghan (2.v.l), kamen nach Pasadena, um zu helfen. Durch die Masken bleiben sie weitgehend unerkannt. © Swope/dpa

Die eine Villa steht, die andere ist nur noch Schutt und Asche. Der Hausbesitzer des linken Hauses spricht von einem „Wunder“. © Terrill/dpa

Die Einsatzkräfte rund um Los Angeles kämpfen weiter mit aller Kraft gegen die verheerenden Feuer. Es wächst die Angst, dass neue Winde die Lage verschärfen. © Swanson/AFP

Los Angeles – Mindestens 16 Tote, über 12 300 zerstörte Häuser und die Angst vor neuen Winden. Die Einsatzkräfte in Los Angeles kämpfen weiter unermüdlich gegen die verheerenden Feuer an. Unterdessen mehren sich die Rufe nach einem Besuch und der Unterstützung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump.

Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles appellierte an Trump, sich ein Bild von den immensen Schäden zu machen. Barger, die ebenfalls Republikanerin ist, schrieb auch mit Blick auf den Wiederaufbau in den nächsten Jahren in und um Los Angeles in der Einladung auf X, man freue sich darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Sie bat Trump, den Menschen beizustehen.

Zuvor hatte bereits der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, den künftigen US-Präsidenten per Brief eingeladen, sich das Ausmaß der Brände persönlich anzusehen. Trump hatte Newsom eine Verantwortung für das Ausmaß der Feuer zugeschrieben – er kritisierte unter anderem dessen Wassersparmaßnahmen.

Trump hatte Newsom am Mittwoch für die außer Kontrolle geratenen Brände verantwortlich gemacht und verwies darauf, dass sich der demokratische Gouverneur für den Schutz einer gefährdeten Fischart entschieden habe, anstatt dringend benötigtes Wasser nach Südkalifornien zu schicken: „Er wollte einen im Grunde wertlosen Fisch namens Stint schützen… aber die Menschen in Kalifornien waren ihm egal“, schrieb der neue Präsident auf seiner Plattform Truth Social. Hintergrund ist die kalifornische Politik, die Hälfte der Wassermenge des Bundesstaates für den natürlichen Abfluss zu reservieren, um gesunde Flüsse und Feuchtgebiete zu erhalten. Auch Mel Gibson teilte diese Meinung auf X.

Newsom konterte, man solle menschliche Tragödien nicht politisieren. Das Weiße Haus teilte unterdessen auf der Plattform X mit, dass sich US-Präsident Biden mit Behördenvertretern über die aktuelle Situation ausgetauscht habe. Sein Team informiere ihn auch, wie Bundesmittel helfen und wie man zusätzlich Überlebende unterstützen könne.

Auf der anderen Seite startete eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft für die Brandopfer. Auch Prinz Harry (40) und seine Frau, Herzogin Meghan (43), haben sich mit Betroffenen der Brände in Kalifornien getroffen. Der Bürgermeister von Pasadena, Victor Gordo, lobte den Einsatz der beiden im Gespräch mit Medien. „Sie kamen nicht hierher, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie kamen, um zu arbeiten“, sagte Gordo. Es sei bereits ihr zweiter Besuch vor Ort, nachdem sie auch Betroffene in den Brandgebieten besucht hätten. Mit ihren Atemschutzmasken seien sie beim Austeilen von Essen sogar unerkannt geblieben. Das Paar, dass bei L.A. lebt, hatte zuvor auf seiner Website die Menschen dazu aufgerufen, Freunde und Verwandte, die von den Bränden betroffen sind, in ihren Häusern aufzunehmen.

Groß ist weiterhin die Sorge um Deutschlands Kultur-Immobilien Thomas-Mann-Haus und Villa Aurora in Pacific Palisades. Sie seien bislang von den heftigen Feuern verschont geblieben, teilte der Trägerverein mit. „Zum aktuellen Zeitpunkt hat die Villa Aurora durch die Brände der vergangenen Tage keinen Schaden genommen.“ Auch das Thomas-Mann-Haus ist nach derzeitigem Kenntnisstand „von den Bränden bisher nicht beschädigt, liegt aber weiterhin in der Gefahrenzone“.

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