Kröv – Für Edi Hoefnagel-Visser ist es ein schwerer Gang. Gut fünf Monate nach dem Hotel-Einsturz in Kröv kehrt sie erstmals an den Ort zurück, an dem sie mit ihrem zweijährigen Sohn und ihrem Mann stundenlang unter eingestürzten Trümmern gefangen war.
Sie habe sehr lange gezweifelt, ob sie nach Kröv fahren sollte, ob es nicht zu früh sei, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Und bei ihrer Ankunft sei es schwierig gewesen. Auch Tränen flossen. „Für mich ist das mental nicht so einfach.“
Als sie dann aber am früheren Hotel all die Menschen und ihren Retter Christoph Reuter von der Berufsfeuerwehr Trier getroffen und umarmt habe, sei das ein toller Moment gewesen. „Er ist so ein Teddybär“, sagte Hoefnagel-Visser über ihn. Ihren Sohn trägt sie auf dem Arm, ihr Mann Mark geht noch an Krücken. Er war bei dem Einsturz eingeklemmt und schwer verletzt worden, während Mutter und Kind unverletzt blieben.
Die dreiköpfige Familie gehört zu den sieben Überlebenden des Unglücks, das am 6. August 2024 das kleine Kröv an der Mosel erschütterte. Spätabends war ein komplettes Stockwerk des Hotels in sich zusammengebrochen. Zwei Menschen starben: eine 64-jährige Frau und der 59 Jahre alte Hotelbetreiber. Anlass des Treffens ist der Neujahrsempfang der Gemeinde, zu dem alle Betroffenen und Rettungskräfte eingeladen wurden.