MENSCHEN

von Redaktion

Maria Schrader hat in Los Angeles gedreht. © Fricke/dpa

Prinz Harry und sein Anwalt David Sherborne (re.). © dpa

In der Klage Prinz Harrys (40) gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung „The Sun“ hat sich der Prozessauftakt am Londoner High Court schleppend gestaltet. Beide Seiten beantragten mehrmals Aufschub, um außergerichtlich Verhandlungen zu führen. Nachdem der Prozessbeginn bereits zwei Mal verschoben wurde, lehnte Richter Timothy Fancourt, sichtlich verärgert, eine weitere Verzögerung auf den kommenden Tag ab. Auch einen Antrag auf Berufung zu dieser Entscheidung wies er ab. Die Sitzung endete am Nachmittag abrupt. Wann sie fortgeführt werden sollte, war zunächst unklar. Prinz Harry und sein Mitkläger, der Ex-Labour-Politiker Tom Watson, werfen den Journalisten der „Sun“ vor, sie bespitzelt zu haben, unter anderem durch das Abhören von Sprachnachrichten und andere illegale Recherchemethoden. Geplant ist, dass Harry im Lauf des auf zehn Wochen angesetzten Verfahrens selbst in den Zeugenstand treten soll. Prinz Harry geht mit dem Prozess ein großes finanzielles Risiko ein, das unter anderem den Schauspieler Hugh Grant (64) davon abgehalten hatte, sich an der einstigen Sammelklage weiter zu beteiligen. Schlägt ein Kläger in Großbritannien das Angebot zum Vergleich aus, muss er die gesamten Anwaltskosten – auch die der Gegenseite – sowie die Prozesskosten tragen, sollte ihm hinterher weniger als die angebotene Vergleichssumme als Entschädigung zugesprochen werden.

Die verheerenden Brände in Los Angeles bewegen die Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader sehr. Sie habe viele Freunde in der Stadt, sagte Schrader der Deutsche Presse-Agentur in Mainz. Bei ihrem Film „She said“, der aus L.A. heraus produziert worden sei, habe sie mit vielen Leuten zusammengearbeitet, die dort wohnen. „Ich habe viel gewhatsappt und telefoniert, verfolge das mit Schrecken und kenne auch Menschen, die ihre Häuser verloren haben. Es ist schlimm“, sagte Schrader der dpa. Und die Möglichkeiten zur Unterstützung seien begrenzt. „Was ich tun kann, ist Anteil nehmen, nachfragen und zumindest das Zeichen geben: Es gibt immer einen Ort für euch in Berlin.“ Bei den seit Wochen wütenden Flächenbränden um L.A. wurden Schätzungen zufolge bislang mehr als 12 000 Gebäude zerstört oder beschädigt. Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg auf 27. Mehrere Menschen gelten als vermisst. Nachdem das Schlimmste für die US-Westküstenmetropole mit der Film-Hochburg Hollywood vorbei zu sein schien, ließ die Wettervorhersage zuletzt die Sorge vor einem erneuten Aufflammen der Feuer wieder steigen. In „She said“ ging es um die Enthüllung des Weinstein-Skandals.

Artikel 7 von 11