Macrons Flirt mit der Mona Lisa

von Redaktion

Berühmtes Gemälde von Da Vinci erhält im Louvre einen eigenen Saal

Neun Millionen Besucher strömen jährlich zum Louvre. © Picture Alliance/Hans Lucas

Präsident Macron vor der Mona Lisa: Die lächelnde Dame bekommt einen eigenen Saal. © Bertrand Guay/dpa

Paris – Wer immer den Pariser Louvre besucht hat, weiß, wie anstrengend das ist: Auch mit Eintrittskarte und Zeitfenster müssen Besucher oft lange vor der Sicherheitskontrolle an der gläsernen Pyramide warten. Im Sommer fühlt es sich dort an wie im Treibhaus. Im Inneren des Museums angekommen, finden viele die Beschilderung unübersichtlich. Bis zum bekanntesten Werk, Leonardo da Vincis Mona Lisa, müssen lange Strecken und Treppen überwunden werden. Bänke zum Ausruhen gibt es nur wenige, Aufzüge sind oft kaputt.

Und auch sonst ist der Louvre in keinem guten Zustand: Weder die Verpflegungsangebote noch der Zustand der Toiletten entsprechen einem Museum, das ohne Ermäßigung immerhin 22 Euro Eintritt kostet. Doch jetzt soll alles besser werden: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will der umschwärmten Mona Lisa einen angemessenen Platz garantieren. Das berühmte Gemälde von Leonardo da Vinci, vor dem sich Tag für Tag die Besucher drängeln, soll alleine, in einem eigenen Saal ausgestellt werden. Das Museum soll aber auch einen zusätzlichen neuen monumentalen Eingang bekommen. Macron führte aus, die 1989 als Louvre-Eingang eingeweihte Glaspyramide des Architekten Ieoh Ming Pei sei für vier Millionen Besucher geplant gewesen, heute seien es neun Millionen pro Jahr. Künftig rechnet der Staatschef sogar mit zwölf Millionen Besuchern.

Da Frankreich derzeit äußerst knapp bei Kasse ist, versprach Macron umgehend, dass die geplanten Vorhaben den Steuerzahler nichts kosten würden. Stattdessen sollen Nicht-EU-Ausländer künftig höhere Eintrittspreise zahlen, kündigte Macron an. Zudem sollen Mäzene umworben werden. Zwischen 700 und 800 Millionen Euro werde der Umbau des Louvre kosten, hieß es im Elysée – vergleichbar mit den Kosten für die Restaurierung von Notre-Dame. Zum Louvre hat Macron ein besonderes Verhältnis: Als er im Mai 2017 erstmals zum Präsidenten gewählt wurde, feierte er diesen Moment im Innenhof des Museums, den er zu den Klängen der Europahymne durchschritt. Es war das erste Mal, dass ein frisch gewählter Präsident diesen Ort auswählte, nicht zuletzt, weil er Frankreichs Größe symbolisiert. Dass Macron sich jetzt persönlich um dessen Renovierung kümmert, hat ebenfalls mit dem Symbolcharakter des Museums zu tun. „Der Präsident ist der Garant des Langlebigen“, hieß es in seinem Umfeld. Er kümmere sich um das Großformatige.
DPA

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