Der Feuerball über dem Flughafen. Ein Video zeigt den Zusammenprall. © X
Ein Teil des Flugzeugwracks ragt aus dem Wasser des eiskalten Potomac River. Man sei bemüht, alle Toten zu bergen, hieß es. © Caballero-Reynolds/AFP
Washington – Es ist das schwerste Flugzeugunglück in den USA seit Jahren: Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) ist eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US-Militärhubschrauber kollidiert. Feuerwehrboote sind im Einsatz, Rettungskräfte durchsuchten sowohl das Wasser als auch das Ufergebiet. Auf der Plattform X verbreitete sich kurz nach dem Unglück ein Video, auf dem ein großer Feuerball am dunklen Himmel zu sehen war.
Bei dem Flugzeugunglück sind nach Einschätzung der Behörden alle 67 Passagiere beider Maschinen ums Leben gekommen. „Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt“, sagte Feuerwehrchef John Donnelly. Bislang seien mehr als zwei Dutzend Leichen aus dem Wasser geborgen worden. Man werde weiter daran arbeiten, alle Leichen zu finden, sagte Donnelly.
Zur Identität der Passagiere gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Laut US-Medien waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige an Bord. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita im Bundesstaat Kansas stattgefunden habe, hieß es. Die Zeitung „The Wichita Eagle“ berichtete, es habe sich um ein Trainingscamp für junge Nachwuchstalente gehandelt.
Die Temperaturen erschweren die Arbeiten und die Lage – in den vergangenen Tagen lagen sie weit unter dem Gefrierpunkt, erst zu Wochenbeginn wurde es merklich wärmer. Das Wasser des Flusses ist immer noch klirrend kalt und an einigen Stellen gefroren. Laut Feuerwehrchef John Donnelly waren rund 300 Rettungskräfte am Unglücksort im Einsatz. Die Rettungsarbeiten könnten sich noch Tage hinziehen.
US-Präsident Donald Trump stellte die Frage, warum der Hubschrauber nicht abgedreht sei oder die Höhe geändert habe, und warum der Kontrollturm den Hubschrauber nicht angewiesen habe, was er tun solle. US-Medien berichteten unter Berufung auf den Funkverkehr mit dem Helikopter, der Kontrollturm habe den Hubschrauber-Piloten kurz vor dem Zusammenstoß angewiesen, dem Flugzeug auszuweichen. Dieser habe auch bestätigt, die Maschine gesehen zu haben, hieß es weiter.
Zugleich machte Trump die Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung für den Unfall verantwortlich. Die Programme bei der Bundesluftfahrtbehörde FAA zielten darauf ab, „Menschen mit schweren geistigen und psychischen Behinderungen einzustellen“, sagte der Republikaner.
Laut FAA handelte es sich bei dem Passagierflieger um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines, die in Kansas gestartet war.