Studie: Meere werden immer wärmer

von Redaktion

Reading – Die Oberflächentemperaturen der Meere steigen einer Studie zufolge immer schneller. Betrug der Anstieg von 1985 bis 1989 noch 0,06 Grad Celsius pro Jahrzehnt, so waren es von 2019 bis 2023 bereits 0,27 Grad – mehr als viermal so viel. Bisher wurde oft ein geradliniges Ansteigen dieser Erwärmung angenommen. Doch die im Fachmagazin „Environmental Research Letters“ publizierte Studie der Gruppe um Christopher Merchant von der englischen Universität Reading deutet darauf hin, dass der Temperaturanstieg sich deutlich beschleunigt.

Von April 2023 bis Juli 2024 waren die Temperaturen der Meeresoberflächen im weltweiten Durchschnitt so hoch wie noch nie. Das hatte auch mit dem intensiven Auftreten des Klimaphänomens El Niño zu tun. Bei El Niño sind aufgrund von Änderungen von Strömungen in der Atmosphäre und den Ozeanen unter anderem die Meeresoberflächentemperaturen in einigen Teilen des Pazifiks deutlich höher als üblich.

In den Meeresgebieten zwischen dem 60. Grad nördlicher Breite und dem 60. Grad südlicher Breite waren die Oberflächentemperaturen in dieser Zeit um bis zu 0,31 Grad Celsius höher als die bisher gemessenen Maximalwerte in den jeweiligen Jahreszeiten. Im Durchschnitt waren es 0,18 Grad.

Für diese Meeresgebiete – sie reichen auf der Nordhalbkugel bis auf die Höhe von St. Petersburg, auf der Südhalbkugel bis südlich von Feuerland – untersuchten die Forscher anhand von Satellitenmessdaten und verschiedenen Klimamodellen, welcher Anteil der Erwärmung auf natürliche Phänomene – wie El Niño oder eine erhöhte Sonnenaktivität – zurückgeht, und welcher Anteil auf die menschengemachte Erderwärmung zurückzuführen ist.

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