Alarm im Tierreich: Genetische Vielfalt schrumpft

von Redaktion

Studie: Schwund gefährdet zwei Drittel der Arten – Auch die Pflanzenwelt ist betroffen

Ein Papagei im Kirschbaum: Wie viel genetische Vielfalt überlebt? © Frank Rumpenhorst/dpa

Kensington – Seit 1985 haben viele Arten weltweit an genetischer Vielfalt verloren. Dies ergab die bisher umfangreichste Untersuchung zur genetischen Diversität, die Daten von 628 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten analysierte. Zwei Drittel der untersuchten Spezies waren vom Verlust genetischer Vielfalt betroffen, etwa durch Einschränkung ihrer Lebensräume. Ein internationales Forschungsteam identifizierte auch Maßnahmen gegen diesen Schwund. Die Studie einer Gruppe um Catherine Grueber von der australischen University of Sydney ist in der Fachzeitschrift „Nature“ erschienen.

„Es ist unbestreitbar, dass die Artenvielfalt weltweit in einem noch nie da gewesenen Tempo abnimmt“, so Grueber. Sie und ihr Team nahmen nun die genetische Diversität innerhalb von Arten in den Blick. Diese genetische Vielfalt ist wichtig für die Fitness und Anpassungsfähigkeit von Populationen. Die Forschungsgruppe nutzte Daten von 882 Studien aus dem Zeitraum 1985 bis 2019, um eine globale Übersicht zur genetischen Vielfalt von 628 Arten zu erstellen, darunter 84,7 Prozent Tiere und 12,7 Prozent Pflanzen. Den Ergebnissen zufolge sind Vögel am stärksten vom Verlust betroffen, gefolgt von Säugetieren. Landlebewesen sind stärker betroffen als Meereslebewesen, bei denen teilweise eine Zunahme der Vielfalt beobachtet wurde. Der Verlust genetischer Vielfalt betraf die Arten unabhängig davon, ob sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) standen.

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