Prinzessin Mette-Marit steht fest zu ihrem Problemsohn. Zuletzt war er auf Entzug. © Åserud/AFP
Marius war fest in der Königsfamilie integriert. © Mela/Utenfor Allfarvei AS/the Royal Court/dpa
Linni Meister erfuhr im Verhör mit der Polizei, dass Marius sie missbraucht hat. © Stella Pictures
Der Skandal um Marius Borg Høiby, Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, geht in die nächste Runde. Wieder wurden schockierende Vorwürfe gegen den 27-Jährigen laut. Er soll sich laut der Zeitung „Se og Hør“ 2018 an der norwegischen TV-Moderatorin Linni Meister (39) vergangen und den Missbrauch gefilmt haben. Die Polizei fand entsprechendes Beweismaterial auf seinem PC und auf seinem Handy. Meister erfuhr erst von den Beamten von der mutmaßlichen Tat. Die TV-Bekanntheit soll schockiert auf das belastende Material aus dem Jahr 2018 reagiert haben, soll aber selbst keinerlei Erinnerung an einen derartigen Vorfall haben. Der besagte Abend sei ihrer Meinung nach ein normales, geselliges Beisammensein gewesen.
Die Polizei will auch in diesem Fall gegen Marius ermitteln, selbst wenn Linni Meister sich dazu entschließen sollte, den Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit nicht anzuzeigen. Inzwischen äußerte sich diese auch selbst in den Sozialen Medien. „Ich verstehe, dass es viele gibt, die den Fall kommentieren möchten, über den „Se og Hør“ heute berichtet, aber ich werde dazu nichts sagen, außer, dass es wahr ist. Vor allem, um mich und meine Familie zu schützen, und weil mir die Familie dieser Person wirklich am Herzen liegt“, so die Sängerin bei Snapchat über Kronprinz Haakons Stiefsohn Marius. „Dies muss ein Ende haben, wir können das nicht mehr dulden und auch nicht noch mehr Opfer. Daher hoffe ich wirklich, dass die betroffene Person ernsthafte Hilfe bekommt.“
Ob dieser Fall Konsequenzen für die norwegische Monarchie haben wird, ist unklar. Die norwegische Königshof-Expertin Tove Taalesen sagte gegenüber „Bild“: „Die norwegische Monarchie besteht in moderner Form seit 1905 und es gab keine großen Skandale. Sie wird den Fall Marius wohl überleben. Das norwegische Volk liebt die königliche Familie sehr, insbesondere König Harald und Königin Sonja. Aber es ist jetzt ein großer Kratzer im Lack.“
Mette-Marits Sohn war Anfang August erstmals wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und der Sachbeschädigung festgenommen und am Tag darauf wieder freigelassen worden. In einer schriftlichen Stellungnahme räumte er damals ein, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben. In dem Text berichtete er auch davon, seit Langem gegen psychische Probleme und Drogenmissbrauch zu kämpfen.
Seitdem wurden die Anschuldigungen gegen ihn mehrmals ausgeweitet, unter anderem geht es auch um Missbrauch in engen Beziehungen mit mehreren früheren Partnerinnen. Später wurde er erneut festgenommen. Konkret geht es bei dem Vorwurf um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Frau, die nicht in der Lage gewesen sein soll, sich der Handlung zu widersetzen. Im Anschluss hatte das Amtsgericht von Oslo entschieden, Høiby für eine Woche in Untersuchungshaft mitsamt Brief- und Besuchsverbot zu nehmen. Die Polizei hatte zwei Wochen gefordert. Wo er sich derzeit aufhält, ist nicht bekannt. Im Dezember soll er in einer Entzugsklinik gewesen sein. Kronprinz Haakon hatte ihn persönlich dahin gebracht.
Marius Borg Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit. Er stammt aus einer früheren Beziehung der Prinzessin, wuchs aber bei ihr und ihrem Ehemann Kronprinz Haakon (51) auf. Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder, die Erbprinzessin Ingrid Alexandra (20) und den Prinzen Sverre Magnus (18). Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, ist aber kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.