Falschparker können mancherorts per App gemeldet werden. © Dedert/dpa
Frankfurt/Main – Die Methode ist höchst umstritten: Jeder kann ein bisschen Polizei und Politesse spielen und Falschparker, die einem ein Dorn im Auge sind, per App kurzerhand selbst anzeigen. Denunziantentum oder Erfolgsmodell? In mehreren Städten wird diese App bereits eingesetzt.
Nach Kritik an einer niedrigen Bearbeitungsquote erleichterte auch Frankfurt den Weg, um Falschparker anzeigen zu können. Ein Jahr nach Start eines neuen Online-Portals zur Anzeige von Falschparkern zieht die Stadt Frankfurt eine positive Bilanz. „Das System läuft fehlerfrei und die – Rückmeldungen von Anzeigenden sind grundsätzlich positiv“, teilt eine Sprecherin des Ordnungsamts mit.
Über das Portal können Privatpersonen sogenannte Verstöße im ruhenden Verkehr anzeigen, also beim Parken oder Halten. Dazu müssen die Situation und das Kennzeichen fotografiert werden. Auch weitere Angaben werden abgefragt, darunter Name und Adresse des Anzeigenstellers oder der Anzeigenstellerin. Die Bearbeitungsquote der auf diesem Weg eingehenden Anzeigen liege bei 100 Prozent, erklärte das Ordnungsamt.
Zu einem erhöhten Anzeigenaufkommen führte die Einführung des Portals den Angaben zufolge nicht – im Gegenteil: Von April bis Dezember 2024 gingen bei der Stadt insgesamt 31 569 Privatanzeigen ein. Im selben Zeitraum des Vorjahres, als es das Portal noch nicht gab, waren es 34 245 Anzeigen. Trotzdem: Für die städtischen Kassen sind die Anzeigen eine Bereicherung.
München betreibt keine eigene App für Parksünder. Die können beim Ordnungsamt jedoch auch per E-Mail oder über bestehende Apps wie zum Beispiel weg.li angezeigt werden. „Eine Statistik führen wir dazu nicht“, heißt es vom KVR.