Costa Concordia: Ex-Kapitän will Job im Vatikan

von Redaktion

Francesco Schettino bekommt bald Bewährung. © dpa

Rom – Francesco Schettino (63), wegen 32-fachen Totschlags verurteilter Ex-Kapitän der 2012 gesunkenen Costa Concordia, könnte im Falle einer Entlassung auf Bewährung im Vatikan arbeiten. Eine für Dienstag anberaumte Anhörung wurde von dem zuständigen römischen Gericht auf 8. April verschoben, wie Medien berichteten.

Schettino verbüßt für die Havarie des Kreuzfahrtschiffs vor der toskanischen Insel Giglio vom 13. Januar 2012 eine Haftstrafe von 16 Jahren und einem Monat. Inzwischen habe er seit 2017 über die Hälfte davon abgesessen. Sollte das Gericht seinem Antrag zustimmen, könnte er über den Wiedereingliederungsverein „Seconda Chance“ für die vatikanische Dombauhütte an der Digitalisierung von Texten arbeiten.

Schettino, der im römischen Rebibbia-Gefängnis einsitzt, arbeite bereits seit fünf Jahren an der Digitalisierung von Gerichtsakten etwa über die Entführung und Ermordung des christdemokratischen Politikers Aldo Moro. Andere Häftlinge des Gefängnisses seien ebenfalls für den Vatikan über den Verein „Seconda Chance“ tätig, dessen Vertragspartner der Heilige Stuhl sei.

Papst Franziskus setzt sich seit Langem für eine menschenwürdige Situation von Inhaftierten ein. Zum Heiligen Jahr 2025 ließ er im Rebibbia-Gefängnis eine eigene „Heilige Pforte“ einrichten, die er bei einem feierlichen Gottesdienst am 26. Dezember selbst öffnete.

Schettino verursachte Italiens schlimmste Schiffskatastrophe der Nachkriegszeit, indem er die Costa Concordia zu nahe an die Küste der toskanischen Insel steuerte. 32 Menschen kamen ums Leben.

Artikel 6 von 10