Bei einem Konzert der in Nordmazedonien beliebten Band DNK bracht das Feuer in Nachtclub „Pulse“ aus. © Grdanoski/dpa
Kocani – Tragödie im Nachtclub: Bei einem verheerenden Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien sind 59 Menschen ums Leben gekommen und weitere 155 verletzt worden. Das sagte der nordmazedonische Innenminister Pance Toskovski in der Kleinstadt Kocani, in der sich die Tragödie ereignet hatte. Das Feuer brach demnach in der Nacht zum Sonntag aus, als die beliebte Band DNK in der Diskothek „Pulse“ ein Konzert gab.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen löste eine für die Bühnen-Show eingesetzte Funkenmaschine den Brand aus. Die Funken hätten die aus leicht entflammbarem Material bestehende Deckenkonstruktion entzündet, fügte er hinzu. Mehrere Personen seien im Zusammenhang mit dem Unglück festgenommen worden, für vier Verdächtige wurden Haftbefehle erlassen.
Zum Zeitpunkt der Katastrophe sollen sich 1500 fast ausschließlich junge Leute in der Diskothek aufgehalten haben. Medien in Nordmazedonien berichteten von dramatischen Szenen. Verzweifelte Eltern würden mit Fotos in Sozialen Medien nach ihren Kindern suchen. Bürger halfen mit ihren eigenen Autos aus und folgten den Rettungswagen, um Schwerverletzte in die Krankenhäuser zu bringen.
Das Krankenhaus in der 25 000-Einwohner-Stadt Kocani erwies sich schnell als überfordert. Ambulanzen brachten Verletzte auch in die größere Stadt Stip sowie in die Hauptstadt Skopje. Die Toten, die im Krankenhaus von Kocani identifiziert wurden, seien alle zwischen 14 und 24 Jahre alt gewesen, sagte dessen Direktorin Kristina Serafimova.
Die Regierung wollte eine siebentägige Staatstrauer anordnen, berichtete die Nachrichtenagentur MIA. „In diesen Momenten tiefer Trauer sind unsere Gedanken bei denen, die ihre Lieben verloren haben“, so Ministerpräsident Hristijan Mickoski. Seine Regierung werde alles Nötige tun, um die Folgen der Tragödie zu bewältigen und ihre Ursachen zu ermitteln.
Der „Club Pulse“ besteht seit etwas mehr als zwölf Jahren. Er wird seit seiner Gründung vom selben Besitzer geleitet. Ob dieser festgenommen wurde, wurde zunächst nicht bekannt.