Bessere Zeiten: René und Nathalie 2020. © babirad/Knoth
Wien – Seit Januar sitzt der einstige Milliardär René Benko (47) in Wien in Untersuchungshaft. Auf seine wirtschaftliche Pleite folgt nun die private: Nathalie Benko (41), die Ehefrau des Signa-Pleitiers, soll die Scheidung eingereicht haben. Das berichtete das Nachrichtenportal oe24 am Montag. René und Nathalie Benko sind seit 15 Jahren verheiratet und haben drei Kinder.
Aus dem Umfeld der Familie Benko will oe24 erfahren haben, dass Nathalie, nachdem es schon länger Gerüchte über eine Trennung gab, nun endgültig die Reißleine gezogen hat. „Sie will sich und ihrer Familie das nicht mehr antun und einen Schlussstrich ziehen“, zitiert das Nachrichtenportal einen engen Freund.
Bereits im vergangenen Sommer hatte Nathalie angedeutet, dass es um ihre Ehe mit René nicht gut bestellt sei. „Ich habe mit den Geschäften meines Mannes nichts zu tun“, sagte sie damals der „Bild“-Zeitung. Ob sie noch mit dem österreichischen Investor zusammen sei, wollte sie nicht bestätigen. Sie erklärte lediglich, sie und ihr Mann würden noch im selben Haus wohnen.
Die Verhaftung des Ex-Milliardärs in seiner 5500-Quadratmeter-Villa in Innsbruck markierte für die Familie Benko einen dramatischen Wendepunkt. Anfang März soll die Familie aus der Luxusimmobilie ausgezogen sein. Wie das Nachrichtenportal Puls 24 berichtete, plant die Eigentümerin, die Laura Privatstiftung, in der Benkos Mutter als Erststifterin fungiert, die Villa zu einem Wellness-Hotel umzubauen. Die Stadt Innsbruck wolle die Umwidmung jedoch blockieren, so Puls 24.
Laut oe24 will Nathalie Benko mit dem gesamten Skandal abschließen und auch den Namen Benko ablegen. Unter ihrem Mädchennamen Sterchele plane sie einen Neuanfang. Aus dem Ehevertrag der Benkos geht hervor, dass Nathalie die Übernahme der Miete bis zu 3000 Euro sowie monatlicher Unterhalt in Höhe von 8500 Euro zusteht, so oe24. Das Vermögen aus der Laura Privatstiftung sei hingegen ausgeschlossen.
Gegen Benko und sein Umfeld laufen in Österreich, Deutschland, Italien und Liechtenstein mehrere Ermittlungen, unter anderem wegen mutmaßlichen Betrugs, Untreue und Bankrotts. Die Justizbehörden könnten Benko bis zu zwei Jahre lang in Untersuchungshaft sitzen lassen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Signa-Pleitier bis zu zehn Jahren Haft. Sein Anwalt hat die Vorwürfe bestritten.
Steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten hatten das verschachtelte Signa-Firmenkonstrukt zu Fall gebracht. Gläubiger fordern 2,4 Milliarden Euro. Das Insolvenzgericht hat jedoch bislang nur 47 Millionen Euro anerkannt.