Autorennen mit zwei Toten – Ein Fahrer flüchtig

von Redaktion

Ein Haufen Schrott: In diesem Wagen starben die zwei unbeteiligten Frauen. © Rometsch/dpa

Ludwigsburg – Nach einem mutmaßlichen Autorennen in Ludwigsburg bei Stuttgart mit zwei toten Frauen ist der Fahrer des zweiten beteiligten Fahrzeugs weiter flüchtig. „Er wurde noch nicht festgenommen“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Viele Fragen seien noch offen. Ein beteiligter Fahrer, ein 32-jähriger Türke, war schon am Abend festgenommen worden.

Bei dem mutmaßlichen Autorennen nördlich von Stuttgart waren zwei unbeteiligte junge Frauen ums Leben gekommen. Die beiden Fahrzeuge der Verdächtigen fuhren womöglich viel zu schnell auf einer Straße in Richtung der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Süd, wie die Polizei mitteilte. Als die Frauen mit ihrem Wagen von dem Gelände einer Tankstelle fuhren, kam es demnach zum Zusammenprall mit einem der beiden Autos.

Durch die Kollision sei ihr Fahrzeug von der Fahrbahn geschleudert und zwischen zwei Bäumen eingeklemmt worden. Auf Bildern von der Unfallstelle ist ein auf der Seite liegendes Auto zu sehen. Der Wagen ist stark verformt, das Dach abgetrennt. Die Insassinnen starben laut Polizei an der Unfallstelle. Die beiden jungen Frauen waren 22 und 23 Jahre alt. An der Unfallstelle legten Menschen am Morgen Blumen und Karten ab, auch eine Kerze war zu sehen.

Wenn Menschen mit ihren Fahrzeugen im Straßenverkehr ein Rennen fahren, kommen immer wieder Unbeteiligte zu Schaden. Besonders bekannt ist ein Fall aus dem Jahr 2016, wo sich auf dem Ku’damm in Berlin zwei Männer ein Rennen geliefert hatten, bei dem ein unbeteiligter Senior starb. Ein Fahrer wurde danach wegen Mordes und der zweite Raser wegen versuchten Mordes verurteilt. Auch in München gab es bereits ein lebenslängliches Urteil. Der Raser hatte 2019 auf der Flucht vor der Polizei in Laim zwei Jugendliche erfasst. Ein 14-Jähriger starb. Der Unfall hatte deutschlandweit für Aufsehen und Trauer gesorgt.

Aber auch alleine für die Teilnahme an Rennen drohen empfindliche Strafen. Seit Oktober 2017 gelten illegale Autorennen als Straftat. Seitdem kann schon die Teilnahme mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden. Werden auch Menschen gefährdet, reicht der Strafrahmen sogar bis zu fünf Jahren Haft. Kommt ein Mensch dabei ums Leben oder wird schwer verletzt, sieht das Gesetz eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft vor. Strafbar ist auch ein „Rennen gegen sich selbst“.

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