Ameisenart breitet sich in Deutschland aus

von Redaktion

Fachleute warnen: Sie bedrohen Gebäude und technische Infrastruktur

Die Art Tapinoma magnum kommt aus dem Mittelmeerraum. © Deck/dpa

Offenburg – Sie bilden riesige Kolonien, dringen in Häuser ein und haben schon für Stromausfälle gesorgt: Ameisen der Art Tapinoma magnum machen zahlreichen Kommunen zu schaffen. Wissenschaftler und Politiker im Südwesten haben gestern darüber beraten, wie die Invasion der Krabbler eingedämmt und Schäden vermieden werden können.

Für Menschen sind die Insekten zwar ungefährlich, sie können aber auch Schäden, beispielsweise an Wegen, und an der Infrastruktur verursachen. Wissenschaftler von den Staatlichen Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe erforschen den ungewöhnlichen Vormarsch der Insekten. Die Ameise Tapinoma magnum stellt nach Einschätzung der Experten eine zunehmende Bedrohung für mehrere Regionen Deutschlands dar.

In der baden-württembergischen Grenzstadt Kehl ist ein Kinderspielplatz seit Monaten wegen der Ameisenplage geschlossen. In Hessen schlug zuletzt die Stadt Reinheim Alarm, weil die Insekten in großer Zahl in einer Grundschule auftauchten – und sich beispielsweise auf Heizkörpern und in Lampen zeigten.

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Ameisenart ist im Südwesten seit mehreren Jahren an verschiedenen Orten dokumentiert. Nachweise gab es etwa in Karlsruhe, Heidelberg und Schallstadt südlich von Freiburg. Betroffen sind zudem Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich. Der Kampf gilt auch deshalb als schwierig, weil die Tapinoma magnum so ähnlich aussieht wie eine heimische Ameise.

„Die zunehmende Ausbreitung der Tapinoma magnum in Baden-Württemberg zeigt, dass wir es mit einem ernst zu nehmenden Problem für Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch für Gebäude und Infrastruktur zu tun haben“, sagte der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter (Grüne) zu dem Problem.

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