Man kann einiges dafür tun, dass die Urlaubsfahrt entspannt verläuft. © Mauritius Images
Berlin/Weinheim – Lange Autofahrten sind – gerade bei viel Stau – für Kinder, Eltern und Paare eine Herausforderung. Wer entspannt ankommen will, kann einiges dafür tun. Der ADAC und zwei Psychologen geben Tipps.
Reichlich Pausen einplanen: Möglichst nicht mehr als 500 Kilometer an einem Tag fahren und ausreichende Pausen machen, empfiehlt der ADAC. Sich ein bisschen die Beine zu vertreten und frische Luft zu schnappen, mache fit für die Weiterfahrt.
Keine Problemgespräche während der Fahrt: Manches Paar trägt im Auto seine Meinungsverschiedenheiten aus – weil der Partner sich auf dem engen Raum nicht entziehen kann und problematischen Themen sonst vielleicht gerne ausweicht, sagt Psychologe Peter Klepzig. Er ist als Verhaltenstherapeut in Berlin und Cottbus tätig. Dies sei aber keine gute Idee. „Hochemotionale Themen sollte man im Auto auf keinen Fall besprechen, das lenkt zu sehr ab.“
Richtiges Verhalten als Beifahrer: Hilfreich sind laut Paartherapeutin Friedrike von Tiedemann eher Sicherheitshinweise wie: „Achtung, da kommt einer.“ Wenn der Beifahrer es gut meine, könne die Fahrerin sogar um Hilfe bitten: „Kannst du mal schauen, ob von rechts einer kommt?“ Wer jedoch ständig zum Schalten oder zum Ausfahren von Kurven ermahne, trage nicht zur Kooperation und guter Stimmung bei, warnte die Expertin jetzt in der Zeitschrift „Psychologie Heute“.
Anderen Fahrstil akzeptieren: Wer sich bei einem bestimmten Fahrer unsicher fühle, könne dies in einem ruhigen Moment ansprechen, rät Psychologin von Tiedemann. Möglich sei auch, ein entsprechendes Signal zu vereinbaren: „Zum Beispiel, dass Sie die Hand heben, wenn es Ihnen zu schnell wird. Ein nonverbales Zeichen hat den Vorteil, dass es anders als die Sprache nicht zugleich Aggression transportiert.“
Kinder brauchen Unterhaltung: Wer lange mit Säugling im Auto reist, sollte die Fahrt den Ess- und Schlafgewohnheiten des Babys anpassen. Schulkinder lenken sich gern mit Hörspielen, Büchern oder einem Film auf dem Tablet ab. Dieses sollte sicher verstaut werden, wenn es nicht in Betrieb ist. Bei einem Unfall kann es sonst leicht zu einem Geschoss werden, warnt der ADAC.
Route vorher anschauen: Um entspannt fahren zu können, sollte man sich Zeit für die Vorbereitung auf die Reise nehmen. Sinnvoll sei es auch, sich vorher über die möglichen Routen zu informieren, so Klepzig. Und man sollte möglichst niemandem versprechen, zu einem vorgegebenen Zeitpunkt da zu sein – das nehme den Druck raus.