Alarm in den Alpen

von Redaktion

Schnee-Chaos in der Schweiz – Extrem-Regen in Italien

Der Sturm sorgte in Mailand für Chaos. © DPA

Regenfälle haben Straßen bei Modena zerstört. © EPA

In Saillon/Wallis müssen Gemeinde-Arbeiter erst einmal die Straßen vom Schnee befreien. © EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Nach heftigen Regenfällen ist der Fluß Dora Baltea in Ivrea in Piemont/Italien über die Ufer getreten. © Tschepljakow/dpa

Mailand/Sitten – Heftige Schnee- und Regenfälle in den Alpen haben in Italien, Frankreich und der Schweiz drei Menschen das Leben gekostet und für heftige Verkehrsbehinderungen gesorgt. In der italienischen Region Piemont ist ein 92-jähriger Mann tot aufgefunden worden, erklärten die örtlichen Feuerwehrkräfte. Er soll in seinem Haus ertrunken sein.

Zwei zunächst als vermisst geltende Menschen konnten gestern nur noch tot geborgen werden. Es handele sich um einen 64-jährigen Mann und seinen 33-jährigen Sohn, teilte die Feuerwehr mit. Ihr Auto war in der Nähe von Vicenza in der Region Venetien von den Wassermassen mitgerissen worden. In Tignes in den französischen Alpen erlitt eine Frau einen Herzinfarkt. Rettungskräfte fanden sie von einer Lawine verschüttet vor.

Vor allem im Schweizer Kanton Wallis sorgten die Schnee- und Wassermassen sowie Erdrutsche und umgestürzte Bäume für Chaos: Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken waren gesperrt. Mehrere Orte waren zeitweise auch ohne Strom. In der Kantonshauptstadt Sitten waren wegen der Regen- und Schneefälle viele Straßen für Autos und sogar für Fußgänger gesperrt. Die 36 000 Einwohner sollten vorsorglich zu Hause zu bleiben.

Der Simplon-Pass und der Grosse-St.-Bernhard-Pass, die das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbinden, wurden wegen der starken Schneefälle gesperrt. Auch der Simplon-Tunnel und der Grosse-St.-Bernhard-Tunnel wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Schneefälle im April sind in den Alpen nicht ungewöhnlich – die große Niederschlagsmenge von einem Meter binnen weniger Stunden hingegen überraschte Behörden und Einwohner. Urlauber wurden gebeten, Reisen ins Wallis bis Karfreitag zu verschieben. Im Wallis und in angrenzenden Regionen im Berner Oberland und im Tessin galt auch die zweithöchste Lawinenwarnstufe.

In Italien meldete der Wetterdienst heftigen Regen, der oberhalb von 1800 Metern in Schnee überging. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern. Die Autobahn zwischen Turin und Aosta stand teilweise unter Wasser und wurde gesperrt. In Mailand wurden Parks wegen umstürzender Bäume geschlossen. Im Aostatal mussten Häuser und Ställe evakuiert werden, weil Flüsse über die Ufer zu treten drohten.

Wegen überschwemmter Gleise kam es im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz zu erheblichen Behinderungen. Mehrere Züge waren blockiert. In mehr als hundert Gemeinden wurde Alarmstufe Rot ausgelöst. Die Behörden fürchten weitere Sturmböen, Überschwemmungen und Erdrutsche. Betroffen sind auch Gegenden, in denen sich über die Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten wie Südtirol, die Lombardei und die Toskana. In Frankreich wurde im Département Savoie an der Grenze zu Italien die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen.

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