Megapark am Ballermann wird 25 Jahre

von Redaktion

Ikke Hüftgold singt jetzt im Bierkönig. © dpa

Palma de Mallorca – Das wuchtige Gebäude direkt am Strand sieht aus wie eine Kathedrale ohne Kirchturm – doch in Wahrheit ist es ein Partytempel: Der Megapark ist eine Institution am Ballermann. Tausende Trinkwütige stürmen während der Sommermonate in die zweistöckige Partylocation in El Arenal. Am kommenden Donnerstag wird der Megapark 25 Jahre alt.

Der Spanier Bartolomé Cursach führt mit seiner Unternehmensgruppe mehrere Diskotheken, Hotels und Sportanlagen auf der Insel, unter anderem den nach eigenen Angaben größten Club der Ferieninsel, „BCM Planet Dance“, in Magaluf. Den Megapark schuf er im Jahr 2000 auch, um dem Bierkönig Konkurrenz zu machen. Der zog in den 90er-Jahren – auch dank des Frankfurter Gastronomen Manfred Meisel – immer mehr deutsche Partytouristen an.

Der Megapark lockte mit Freibier und kostenloser Sangria am Vormittag und Live-Auftritten deutscher Partysänger wie Jürgen Drews („Ich bin der König von Mallorca“) und später Mickie Krause („Zehn nackte Friseusen“). 2004 wurde das Gebäude abgerissen und schließlich in der heutigen Form aufgebaut. Dass sich ein Party- und Sauftempel als gotische Kathedrale tarnt, bezeichnete das „Zeit-Magazin“ kürzlich als „riesengroße Gotteslästerung“. Riesengroß denkt jedenfalls sein umstrittener Besitzer Cursach, der auf Mallorca viel gelobt („der Cristiano Ronaldo des mallorquinischen Nachtlebens“), aber auch viel kritisiert wird und mehrfach vor Gericht stand. Ein Interview wollte Cursach nicht geben.

Seine Mischung aus XXL-Indoor-Biergarten und Großraumdisco im Keller, die auch mit einer Rolltreppe erreichbar ist, zieht jendefalls – vor allem bei jungen Leuten. „Der Megapark hat die Coronazeit genutzt, den Laden neu zu gestalten. Das hat optisch gesehen schon Las-Vegas-Niveau“, sagte Perückenträger Krause der Deutschen Presse-Agentur. Der 54-Jährige ist das Zugpferd der Location.

Außerdem setzt der Kulttempel neben Ballermann-Größen wie Lorenz Büffel („Johnny Däpp“) und Isi Glück („Delfin“) auf internationale DJs, Influencer wie Marc Eggers („Oberteil“) oder Knossi („Trinken ist auch Sport“), auf Rapper wie Eko Fresh („Nur ein Dream“), Die Atzen („Das geht ab“) oder Finch („Wenn du dumm bist“), der bei seinen seltenen Auftritten zu den Großverdienern gehören dürfte.

Der Megapark habe die Gagen an der Playa in eine neue Sphäre katapultiert, sagt Matthias Distel – in Ballermann-Kreisen besser als Ikke Hüftgold („Bumsbar“) bekannt. Der Sänger und Produzent tritt seit diesem Jahr wieder bei der Konkurrenz im Bierkönig auf. Und zieht einen – dadurch vielleicht etwas gefärbten – Vergleich der beiden Platzhirsche.

„Es gibt einen ganz großen Unterschied und beide Worte fangen mit K an. Der Bierkönig ist einfach Kult und der Megapark ist lediglich Kommerz“, kritisiert Ikke Hüftgold das Konzept.

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