Zittern vor „The Big One“

von Redaktion

Großes Beben in Kalifornien bis 2055 immer wahrscheinlicher

Bei dem Beben von 1906 wurden in San Francisco fast 80 Prozent der Häuser zerstört.

San Francisco – „The Big One“ – vor diesem fürchten sich alle Kalifornier. Gemeint ist ein zerstörerisches Erdbeben von mindestens 7,8 auf der Richterskala, das im schlimmsten Falle sogar im Stile eines Hollywood-Katastrophenfilms den Bundesstaat im Pazifik versinken lassen könnte. Jetzt schocken Experten mit der Voraussage, dass die Wahrscheinlichkeit für ein riesiges Erdbeben bis 2055 um 72 Prozent gestiegen ist.

Sarah Minson vom Geologischen Dienst der USA (USGS) warnt in einer Pressemitteilung davor, dass ein Erdbeben von mindestens 6,7 im Großraum San Francisco innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte unausweichlich scheint. Das letzte „Big One“ in Kalifornien mit einer Stärke von 7,9 auf der Richterskala zerstörte 1906 knapp 80 Prozent der Gebäude in San Francisco und tötete 3000 Menschen.

Laut USGS nimmt die Erdbeben-Aktivität in Nordkalifornien mit einem Schwarm von mittelschweren Beben zu. Vor zwölf Tagen wurden gleich fünf Beben mit einer durchschnittlichen Stärke von 4,5 innerhalb von 21 Minuten vor der Küste von Nordkalifornien gemessen. Der USGS sieht das als Vorboten für ein weitaus schlimmeres. Minson: „Geologisch gesehen ist das nächste ‚Big One‘ bereits überfällig.“ Sie ist allerdings überzeugt, dass es nicht durch den berühmt-berüchtigten San-Andreas-Graben, sondern durch die weniger bekannte „Hayward Spalte“ ausgelöst werden wird, die unter den Bergen im Osten der Bay Area verläuft. Diese hatte zuletzt im Oktober 1868 die Erde mit einer Stärke von 6,8 beben lassen. Minson: „Diese Spalte hat in der Vergangenheit alle 140 Jahre ein großes Erdbeben erzeugt. Wir sind jetzt schon 17 Jahre darüber.“ Nach Schätzungen von Experten wird das nächste „Big One“ bis zu 200 Milliarden Dollar an Schäden verursachen und bis zu 1800 Todesopfer fordern.
CTH

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