Expertin Welzel empfiehlt, Seife sparsam zu nutzen. © dpa
München – Vor den ersten heißen Tagen des Jahres in Deutschland stellt die Dermatologin Julia Welzel klar: „Wir duschen viel zu oft, unserer Haut tut das nicht gut, weil heißes Wasser und vor allem Seifen den natürlichen Schutzfilm angreifen.“ Die Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Augsburg sagte der „Süddeutschen Zeitung“, eigentlich würde es reichen, „dass wir uns nur duschen, wenn wir richtig dreckig oder verschwitzt sind“.
Jeder Wasserkontakt lauge die Haut aus, deshalb sei Duschen grundsätzlich besser als Baden, erläuterte die Medizinerin und riet zum sparsamen Umgang mit Seife: Schweiß bekomme man auch mit Wasser wunderbar weg, bei öliger Haut brauche man Duschgel oder Seife. „Aber da sollte man eher sparsam sein, denn Seife trocknet die Haut mehr aus als nur Wasser“, sagte Welzel.
Aus dermatologischer Sicht mache es keinen Unterschied, ob man abends oder morgens dusche. „Ich dusche morgens und, auch wenn ich da meine eigene Empfehlung unterlaufe, täglich. Ich brauche das, um wach zu werden“, so die Medizinerin.
Die Dermatologin empfiehlt, pH-neutrales Duschgel zu verwenden, sich nach dem Duschen mit dem Handtuch nur abzutupfen – nicht abzurubbeln – und sich dann gleich einzucremen. Wer nicht täglich dusche, stinke außerdem nicht automatisch: „Gegen den Schweißgeruch gibt es Deos.“ Die Antitranspirantien darin reduzierten die Schweißbildung effektiv, selbst bei Menschen, die auf dem Fahrradergometer Sport trieben und an anderen Körperstellen schwitzten. Die Achselhöhlen blieben meist trocken. Welzel: „Und die Duftdrüsen liegen unter den Armen, Rückenschweiß stinkt zum Beispiel nicht.“