Mit Wasserpistolen gegen Massentourismus. © Venteo/dpa
In ganz Spanien flammten am Wochenende wieder Proteste auf. Tausende gingen auf die Straße. © REINA/AFP
Madrid – In Spanien flammen erneut Anti-Tourismusproteste auf. Während das Land auf einen Urlauberrekord zusteuert, starteten am Sonntag in zahlreichen spanischen Städten neue Großdemonstrationen gegen die sozialen Auswirkungen des zunehmenden Massentourismus.
In Palma de Mallorca protestierten 8000 Menschen unter dem Motto „Für das Recht auf ein würdiges Leben, lasst uns die Touristifizierung stoppen“ in der Innenstadt. In der katalanischen Mittelmeermetropole Barcelona gingen rund 800 Menschen unter dem Slogan „Der Tourismus raubt uns unser Brot, unser Dach und unsere Zukunft. Beschränkt den Tourismus jetzt!“ auf die Straße. Die Demonstranten marschierten mit Wasserpistolen durch die katalanische Hauptstadt und bespritzten Urlauber, die in Cafés saßen.
Auch auf Ibiza, den Kanaren-Inseln Lanzarote und Teneriffa sowie in Urlauberhochburgen wie Valencia, Bilbao oder Granada protestierten tausende Menschen für „weniger Tourismus, mehr Leben“. Insgesamt über 140 Bürgerinitiativen riefen nach den Massenprotesten im vergangenen Sommer landesweit erneut dazu auf, die negativen Folgen des Tourismus für die Bevölkerung anzuprangern, der Mieten in die Höhe treibt, die städtische Infrastruktur überlastet und zu Müllproblemen und Wasserknappheit führt.
Die Demonstranten fordern eine Umstellung auf nachhaltige Tourismusmodelle. Dazu gehöre die Einführung von Touristen-Obergrenzen in überfüllten Gebieten, die Erhöhung von Touristensteuern zur Finanzierung lokaler Infrastruktur sowie die Regulierung und Begrenzung von Kurzzeitvermietungen.