Allein in Paris feierten tausende Menschen auf den Straßen. Krankenwagen kamen kaum durch. © Badra/EPA
Paris – Am Rande der traditionellen „Fête de la Musique“ in Frankreich sind zahlreiche Frauen mit Spritzen angegriffen worden: 145 Frauen meldeten Angriffe mit Spritzen oder Nadeln, wie das französische Innenministerium am Sonntag mitteilte. Bei weiteren Gewalttaten wurden knapp 1500 Menschen verletzt, 14 von ihnen schwer. Zunächst war unklar, wer für die Spritzenangriffe verantwortlich war und was den Frauen möglicherweise injiziert wurde.
Vorausgegangen waren Aufrufe im Internet, bei dem Musikfest „Frauen anzugreifen und zu stechen“. In drei Fällen, in denen Betroffene über Stiche und anschließende Übelkeit klagten, nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. In weiteren Fällen ordneten Krankenhäuser toxikologische Analysen an. Zwölf Verdächtige wurden festgenommen. Im westfranzösischen Angoulême sollen vier Verdächtige Spritzenangriffe auf bis zu 50 Frauen verübt haben.
Im Osten des Landes wurden zwei Männer festgenommen, denen das Verabreichen schädlicher Substanzen vorgeworfen wird. Dort hatten sich 16 Mädchen in Krankenhäusern gemeldet.
Das Musikfest, das jedes Jahr am 21. Juni stattfindet, fiel auf den Höhepunkt der ersten Hitzewelle des Jahres. In Paris erreichten die Temperaturen 34 Grad. Im Stadtzentrum drängten sich derart große Menschenmengen, dass Krankenwagen kaum durchkamen.