Melbourne – In Australien ist der Mordprozess um tödliche Pilzvergiftungen bei einem Familienessen in die Schlussphase gegangen. Richter Christopher Beale wandte sich am Dienstag an die Geschworenen und forderte sie auf, sich bei ihren Beratungen über das Urteil nicht von „Vorurteilen und Sympathien“ leiten zu lassen. Die 50-jährige Erin Patterson, die im Juli 2023 mehreren Verwandten ein tödliches Pilzgericht serviert hatte, steht seit Ende April in Morwell südöstlich von Melbourne vor Gericht. Der Fall hatte in Australien und auch international für Aufsehen gesorgt, weil nur die Gastgeberin das Essen unbeschadet überstanden hatte. Drei ihrer vier Gäste – ihre Schwiegereltern und eine Tante ihres Noch-Ehemannes starben. Der Mann der Tante überlebte nur knapp. Der Angeklagten werden daher Mord in drei Fällen sowie Mordversuch in einem Fall zur Last gelegt.
Die Staatsanwaltschaft wirft Patterson vor, ihre Gäste mit einem Filet Wellington, einem Rinderfilet mit Pilzen in Blätterteig, vorsätzlich vergiftet zu haben.