Wolfgang Grupp wurde durch die Schimpansen-Werbung bekannt. © Seeger/pa
Burladingen – Große Sorge um Wolfgang Grupp: WIe berichtet liegt der frühere Trigema-Chef im Krankenhaus. Es gehe dem 83-Jährigen altersentsprechend gut, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Details nannte sie nicht. Lokalzeitungen berichten nun von einer Schussverletzung. Ein Polizeisprecher sagte bereits am Montag, es gebe keine Hinweise auf Fremdeinwirkung oder auf eine Straftat. Hat Wolfgang Grupp sich also selbst mit der Waffe verletzt? Der Polizeisprecher wollte keine weiteren Angaben zu dem Fall machen.
Noch vor einigen Tagen zeigte sich Grupp in einem Interview als außergewöhnlich emotional. Mit „Focus online“ sprach er über das Alter, Vergänglichkeit und Verantwortung. „Ich bin 83 und ich habe alles verschenkt an meine Frau und meine Kinder. Man kann jetzt nur noch auf das Ende warten. Das ist so, und damit muss man sich abfinden.“ Die Unternehmerlegende ist sich bewusst, dass seine Zeit begrenzt ist: „Ich kann nicht sagen, in 15 Jahren werde ich noch mal eine Reise machen – das Leben geht zu Ende.“
Wolfgang Grupp zählt zu den bekanntesten Unternehmern des Landes. Geboren wurde er am 4. April 1942 in Burladingen. 1969 übernahm er die von seinem Großvater gegründete Firma. Trigema ist ein bekannter Hersteller von Wäsche, Freizeit- und Sportbekleidung. Das Unternehmen wirbt damit, zu 100 Prozent „Made in Germany“ zu sein. Anfang 2024 räumte Grupp den Chefposten und gab die Geschäftsführung an seinen Sohn Wolfgang Grupp junior und seine Tochter Bonita ab. Beide Kinder waren schon zuvor in der Firma tätig: 2013 und 2014 traten Bonita und Wolfgang Grupp jun. in das Familienunternehmen ein.
Grupp junior erklärte die Aufgabenteilung Ende des vergangenen Jahres so: „Meine Schwester kümmert sich ums Personal, E-Commerce und Marketing. Meine Mutter verantwortet die Testgeschäfte. Ich bin zuständig für den B2B-Bereich, Verkauf, Logistik und IT.“ Grupp senior gilt als einer der profiliertesten und schillerndsten deutschen Kaufleute. Der frühere alleinige Trigema-Inhaber wurde durch kultige Fernsehspots bekannt. In diesen warb ein Schimpanse im weißen Hemd und mit schwarzer Krawatte – verkleidet als Nachrichtensprecher – für T- und Sweat-Shirts des Mittelständlers. Das lebendige Tier wurde inzwischen von einer Computeranimation ersetzt.
Mit eiserner Hand führte Grupp Trigema aus den roten Zahlen und machte den Betrieb zu Deutschlands größtem T-Shirt- und Tennisbekleidungshersteller. Der Produktionsumsatz lag 2022 bei 127,2 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter bei rund 1160.CJM/DPA