Der Kinderarztmangel in Deutschland ist längst nicht mehr nur im ländlichen Raum ein Problem – auch große Städte leiden zunehmend unter einer unzureichenden kinderärztlichen Versorgung. In der nordrhein-westfälischen Stadt Recklinghausen etwa liegt das Verhältnis von Kindern unter 16 Jahren zu einem Kinderarzt bei 2752, wie eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt. Damit ist der Kinderarztmangel in Recklinghausen so hoch wie in keiner anderen deutschen Großstadt.
Im Schnitt kommen in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern 1270 Kinder und Jugendliche auf einen Kinderarzt. In Recklinghausen liegt der Wert 117 Prozent über diesem Durchschnitt. Auch andere Städte im Ruhrgebiet schneiden schlecht ab: In Hamm etwa liegt das Verhältnis bei 2312 Kindern, in Oberhausen bei 2114 und in Gelsenkirchen bei 2111 Kindern pro Arzt. Am besten versorgt sind Kinder und Jugendliche in Würzburg: Hier kommt ein Arzt auf nur 732 unter 16-Jährige, 42 Prozent weniger als im bundesweiten Großstadt-Durchschnitt.