Ein Mitarbeiter erfasst seine Arbeitszeit. © Schuldt/dpa
Berlin – Am liebsten von neun bis fünf: Eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland wünscht sich Arbeitszeiten innerhalb der Grenzen des Acht-Stunden-Tags. Besonders deutlich ausgeprägt ist der Wunsch nach klaren Grenzen bei Arbeitnehmer*innen mit Kindern. Dies sind zentrale Befunde einer aktuellen Beschäftigtenbefragung zur Arbeitszeit im Rahmen des DGB-Index Gute Arbeit. Für 73 Prozent passt demnach ein Arbeitsbeginn zwischen 6 und 9 Uhr. Knapp 60 Prozent würden einen Start zwischen 7 und 9 Uhr wählen. Einen Arbeitsbeginn ab 10 Uhr und später wünschen sich weniger als zehn Prozent.
72 Prozent der Befragten wünschen sich Arbeitstage mit maximal acht Stunden. Nahezu alle (98 Prozent) wollen weniger als zehn Stunden pro Tag arbeiten. Auch eine Verschiebung des Arbeitstages in die Abendstunden hinein ist für eine überwältigende Mehrheit keine Option: 95 Prozent der Befragten wollen spätestens um 18 Uhr Feierabend machen.
Die Möglichkeit, den Arbeitstag aufzuteilen und am Abend nachzuarbeiten, ist für die große Mehrheit der Beschäftigten sowohl weltfremd als auch unattraktiv. Nur 17 Prozent der Beschäftigten mit Kindern nutzen solche Möglichkeiten, doch fast alle von ihnen (97 Prozent) würden ihren Arbeitstag lieber spätestens um 19 Uhr beenden.
Die Befragung deutliche Signale an Politik und Arbeitgeber. Dazu die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi: „Eine Abschaffung des regulären Achtstundentages geht an der Realität der Beschäftigten völlig vorbei. Schon heute leisten die Menschen in Deutschland zahlreiche Überstunden – viele davon unbezahlt – und schon heute vereinbaren die Sozialpartner in tausenden Tarifverträgen flexible Arbeitszeiten.“