Mörderischer Sommer

von Redaktion

Hitze lähmt den Südosten Europas – Mindestens fünf Tote in Italien

Mörderische Hitze: Eine Touristin mit einem Sonnenschirm steht auf der Akropolis. © Giannakouris/dpa

Athen/Rom/Ankara – Schon morgens um 10 Uhr mehr als 30 Grad auf Sizilien, 36 Grad in der türkischen Metropole Istanbul, 38 Grad auf der griechischen Insel Lesbos: Im Süden und Südosten Europas macht eine tagelange Hitzewelle den Menschen das Leben schwer. In Griechenland herrschen während der Mittagsstunden vielerorts Arbeitsverbote. In Italien wird von fünf Todesfällen berichtet, die mit der Hitze in Zusammenhang gebracht werden. In der Türkei wächst derweil angesichts der anhaltenden Trockenheit die Angst vor großen Waldbränden.

■ Italien

Der Süden Italiens stöhnt ebenfalls unter großer Hitze. In den vergangenen Tagen gab es nach Angaben der Behörden allein in der Region Apulien mindestens fünf Todesfälle, die in Zusammenhang mit den hohen Temperaturen stehen könnten. Alle fünf, im Alter zwischen 19 und 82 Jahren, starben am Strand oder beim Baden. In Palermo, der Hauptstadt der Insel Sizilien gilt die höchste Hitze-Alarmstufe Rot. In mehr als einem Dutzend weiterer Städte gelten ebenfalls Hitzewarnungen. Das bedeutet, dass auf körperliche Anstrengungen im Freien möglichst verzichtet werden soll. Ältere Menschen sollen sich besonders in Acht nehmen. Für die nächsten Tage sagen die Wetterdienste keine Entspannung voraus. Das Hochdruckgebiet aus Afrika, das von den Meteorologen „Kamel“ genannt wird, soll dem Süden Temperaturen bis zu 48 Grad bringen.

■ Griechenland

Nicht nur die Akropolis in Athen und andere beliebte Altertümer bleiben über die Mittagsstunden geschlossen. Auch Angestellte von Lieferdiensten, Bauarbeiter und die Beschäftigten in der Landwirtschaft müssen dann die Arbeit einstellen. So will es das griechische Gesetz für Arbeit im Freien, wenn die Temperaturen auf über 40 Grad und örtlich sogar 45 Grad klettern, so wie es heute und in den nächsten Tagen der Fall sein soll. Zudem bleiben städtische klimatisierte Räume für jedermann geöffnet. Ärzte warnen, dass sich vor allem Ältere und kleine Kinder nicht im Freien aufhalten sollten, dass die Menschen ausreichend Wasser trinken sollen und Alkohol unbedingt zu vermeiden ist.

■ Türkei

Auch die Türkei ächzt angesichts der Hitze. Im südtürkischen Marmaris wurden die Urlauber derweil am Strand von Wildschweinen überrascht, die offensichtlich Abkühlung benötigten. Ein Rudel mit mehreren Frischlingen wandert durch die Sonnenliegen von lachenden Touristen, wie Aufnahmen zeigen. Zielstrebig laufen die Schweine dann aufs Meer zu und suhlen sich im kühlen Nass.

Bereits am Dienstag wurden in 6 der 81 Provinzen der Türkei mehr als 40 Grad gemessen, heute sollen die Temperaturen noch höher klettern. In der Metropole Istanbul waren es schon am Morgen 36 Grad. Nach Angaben des Wetterdienstes sollen die Temperaturen im gesamten Land zwischen sechs und 12 Grad über dem Normalwert liegen. Die Behörden riefen die Menschen dazu auf, sich tagsüber in Innenräumen aufzuhalten. Tierschützer erinnerten daran, Wasser für die vielen Straßentiere rauszustellen.

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