Fall Epstein: Was weiß der FBI-Vize?

von Redaktion

Dan Bongino verspricht Antworten und „erschütternde“ Enthüllungen

Washington – Eine dramatisch klingende Ankündigung des FBI-Vizes Dan Bongino heizt die Verschwörungstheorien in der Epstein-Affäre weiter an. Auf der Internet-Plattform X postete der 50-Jährige über die jüngsten Ermittlungen um den wegen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilten Epstein: „Was ich erfahren habe, hat mich bis ins Mark erschüttert. So können wir eine Republik nicht führen.“

Der FBI-Vize weiter: „Ich werde nie wieder derselbe sein, nachdem ich erfahren habe, was ich erfahren habe.“ Er versprach, dass die Ermittlungen streng nach den geltenden Gesetzen geführt würden. „Wir werden die Antworten bekommen, die wir alle verdienen.“ Er wolle „ein ehrliches und würdiges Bemühen um die Wahrheit versprechen. Nicht meine Wahrheit oder Ihre Wahrheit, sondern DIE Wahrheit.“ Bongino schloss seinen Post mit den Worten „Gott segne Amerika und alle, die es verteidigen.“

Offen ist, ob der eigentlich getreue Trump-Anhänger den in der Epstein-Affäre unter Druck geratenen US-Präsidenten weiter belasten wird. Wahrscheinlicher ist, dass Bongino Trumps Strategie unterstützen will, die Aufmerksamkeit auf einen seiner Vorgänger zu lenken. Man solle über Bill Clinton sprechen, hatte Trump vor seinem Abflug zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Schottland gesagt. Zugleich erklärte er zu Epstein: „Ich habe nichts mit diesem Mann zu tun.“

Ein Clinton-Sprecher hatte 2019 bekannt gemacht, dass der Demokrat seit über zehn Jahren nichts mit Epstein zu tun gehabt habe und nichts über die Verbrechen wisse.

Trump wird seit Wochen sogar aus den eigenen Reihen der Republikaner dazu aufgefordert, alle Akten öffnen zu lassen. Das war eines seiner Wahlkampfversprechen gewesen. Viele fragen sich, warum der US-Präsident die Veröffentlichung nicht veranlasst. Zugleich berichten Medien über Verbindungen von Trump zu Epstein.

Das „Wall Street Journal“ (WSJ) hatte zuletzt über ein Glückwunschschreiben an Epstein zu dessen 50. Geburtstag aus 2003 berichtet, das den Namen Trumps tragen soll. Der Präsident bestreitet, Urheber der anzüglichen Karte zu sein. Unterdessen berichtete dieselbe Zeitung von weiteren Schreiben für das angebliche Geburtstagsalbum, darunter soll eines den Namen Clintons tragen. Laut „WSJ“ lehnte ein Clinton-Sprecher einen Kommentar ab – zugleich habe er auf sein früheres Statement verwiesen.

Bongino war vor seiner FBI-Karriere Moderator beim rechten Sender Fox News. Während Corona er für die Verbreitung von Desinformation bei You-Tube gesperrt. KLAUS RIMPEL

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