Die größte Holzkirche Deutschlands brannte. © Neuendorf/dpa
Clausthal-Zellerfeld – Nach dem Brand in Deutschlands größter Holzkirche hat der evangelische Landesbischof Ralf Meister der Feuerwehr in Clausthal-Zellerfeld im Harz für ihren Einsatz gedankt. „Wenn eine Kirche brennt, dann brennt auch die Seele eines Ortes“, sagte er am Wochenende vor der Marktkirche im Stadtteil Clausthal. Durch ihr beherztes Eingreifen hätten die Feuerwehrleute in der Nacht zum 20. Juli viel Schlimmeres verhindert. „Sie haben die Kirche gerettet“, betonte Meister.
Bei dem Brand in der historischen Kirche mit mehr als 2000 Sitzplätzen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Wesentlichen die Fassade und der Dachstuhl an der Ostseite beschädigt worden. Die Feuerwehr konnte ein vollständiges Übergreifen der Flammen auf den Dachstuhl verhindern. Das Feuer wurde vermutlich vorsätzlich gelegt.
Noch am Tag nach dem Brand gab es laut Staatsanwaltschaft eine vorläufige Festnahme. Die verdächtige Person sei aber wieder entlassen worden, weil es keinen dringenden Tatverdacht gebe. Die Polizei sucht inzwischen vier Jugendliche, die in der Brandnacht möglicherweise Beobachtungen zur Brandursache gemacht haben. Zur Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor.
Ortsbrandmeister Sven Küster sagte bei dem Besuch von Landesbischof Meister am Sonntag, ein Einsatz wie in dieser Nacht Ende Juni passiere einem Mitglied der Feuerwehr in der aktiven Zeit statistisch gesehen nur einmal. Die Feuerwehren seien natürlich trotzdem immer wachsam. Der Brand hinter der Holzverkleidung der Kirche habe gezeigt, dass ein kleines Flämmchen auf deutlich mehr hindeuten könne. Denn hier sei es tatsächlich auf jede Minute angekommen. „Wir sind noch einmal glimpflich davongekommen“, sagte Küster.