Oahu: Ein Mann hat sich in Sicherheit gebracht. © Bir/dpa
Moskau/Tokio – Ein schweres Erdbeben vor der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands hat Tsunami-Warnungen für Millionen Menschen im Pazifik-Raum ausgelöst. Zahlreiche Länder wie Japan, China und die Philippinen warnten die Einwohner vor teils meterhohen Flutwellen als Folge des Erdbebens. Auch Hawaii und die US-Westküste und Lateinamerika waren alarmiert.
Hinweise auf größere Schäden gab es bislang nicht – in einigen Ländern wurden die Warnungen nach einigen Stunden aufgehoben oder heruntergestuft. Bei einem Tsunami bauen sich Wellen mitunter in Stufen auf.
Mit 8,8 war das Hauptbeben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011 – und wurde seit Beginn der Messungen überhaupt nur von fünf Beben übertroffen. Laut der Russischen Akademie der Wissenschaften war es das heftigste Erdbeben auf Kamtschatka seit 1952.
Von der russischen Halbinsel Kamtschatka meldeten Behörden mehrere Verletzte. Die Patienten erhielten in Krankenhäusern die erforderliche Hilfe, sagte der regionale Gesundheitsminister Oleg Melnikow in seinem Telegram-Kanal. Opferzahlen nannte er nicht. In der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski rannten laut Tass verängstigte Menschen barfuß ins Freie. Kleiderschränke stürzten um, Autos rutschten über wackelnde Straßen. In Japan war eine 58-Jährige, bei dem Versuch sich nach der Tsunami-Warnung in höher gelegenes Gebiet in Sicherheit zu bringen, mit ihrem Auto 20 Meter tief von einer Klippe gestürzt und gestorben.