Gäste attackieren Hüttenwirt mit Pfefferspray

von Redaktion

Gewaltausbruch auf der Kaser Alm in Südtirol: Italienische Touristen rasten wegen Wartezeit aus

Der Angriff ereignete sich auf der Kaser Alm. © südtirol.info

Gsies – Ein unzufriedener Gast, der sich über kalte Pommes beschwert, oder ein unhöflicher Wanderer, der weder „bitte“ noch „danke“ sagt– das hat jeder Hüttenwirt schon einmal erlebt. Mit einer derartigen Situation sah sich vergangene Woche auch Bergbauer Alfred Selbenbacher auf der Kaser Alm im Gsieser Tal konfrontiert – dachte er. Doch was auf der Südtiroler Hütte als Streit über Röstkartoffeln begann, endete für Selbenbacher mit einem Krankenhausaufenthalt.

Der 55-jährige Wirt berichtete gegenüber „stol.it“ von dem Vorfall. Vier italienische Touristen – zwei Männer zwischen 45 und 55 sowie zwei weitere um die 20 – betraten demnach bei Hochbetrieb die Kaser Alm: „Sie waren unfreundlich, beklagten sich über die Preise, und dass alles zu lange dauere.“ Die Stimmung sei von Beginn an angespannt gewesen.

Zwei der Männer bestellten Bauerntoast und Cola, die anderen beiden sagten, sie wüssten noch nicht, was sie essen wollten, so Selbenbacher. Deshalb habe er zunächst andere Tische bedient. „Plötzlich hat einer der beiden geschrien, er wisse jetzt, was er wolle.“ Der Mann habe Röstkartoffeln bestellt und sich zugleich erkundigt, wie lange die Zubereitung dauern würde. „Ich habe zu ihm gesagt, dass ich die Bestellung der Küche weitergeleitet habe, sobald die Röstkartoffeln fertig seien, würde er sie bekommen“, erklärte der Wirt.

Diese Antwort gefiel den Touristen ganz und gar nicht: Als Selbenbacher sich wegdrehte, hörte er, wie einer der Männer „Che stronzo“ (Deutsch: Was für ein Arschloch) sagte. Er drehte sich um, um den Gast zu konfrontieren, und wurde attackiert: „Ohne Vorwarnung sprühte mir einer eine volle Ladung Pfefferspray ins Gesicht“, erinnert er sich.

Selbenbacher wurde nach der Attacke ins Krankenhaus gebracht. Er kämpft noch immer mit den Folgen: „Mir geht es nicht besonders gut. Ich habe sehr starke Kopfschmerzen, die Augen brennen immer noch stark, aber es muss weitergehen.“ Das Verhalten der Touristen macht ihn fassungslos: „Wenn sich solche Leute in unseren Bergen herumtreiben, läuft etwas falsch“, sagte er gegenüber „Rai Südtirol“.SOPHIA BELLIVEAU

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